Auch in den kommenden Jahren wird der Pay-TV-Sender Sky live von den Spielen der Fußball-Bundesliga berichten. Zwar am Samstag nicht mehr in der beliebten Konferenzschaltung, die siehst du ab der kommenden Saison exklusiv bei DAZN. Dafür aber künftig auch von jenen Partien, die am Freitagabend stattfinden. Der neue TV-Rechtevertrag der DFL, gültig bis zur Saison 2028/2029, macht es möglich. Was auf dem Papier nach in weiten Teilen erfreulicher Kontinuität klingt, könnte sich für Bestandskunden von Sky jetzt aber zu einem Bumerang entwickeln. Denn laut eines Berichts von digitalfernsehen.de droht Sky gegenüber unzähligen treuen Kunden an: Entweder du zahlst künftig (deutlich) mehr oder du bekommst eine Kündigung.
Sky will Rabattabos loswerden
Hintergrund der angekündigten Preiserhöhung sind Rabattabos, die bis heute viele langjährige Kunden nutzen. Sie können beispielsweise noch Pay-TV-Abos verwenden, die das komplette Sky-Programm zu Preisen zwischen 30 und 40 Euro pro Monat abdecken. Üblich sind regulär aber viel höhere monatliche Grundpreise. Die aktuelle Preisliste von Sky besagt, dass das Komplett-Paket inklusive Zugang zu den Inhalten der Streamingdienste Netflix und Paramount+ im Jahres-Abo 45 Euro pro Monat kostet. Ab dem 13. Monat sind bei monatlicher Möglichkeit einer Kündigung sogar 65 Euro monatlich zu bezahlen. Regulär müssen Sky-Kunden stellenweise also mit einer Verdoppelung ihrer monatlichen Pay-TV-Kosten rechnen. Es ist aber auch möglich, den Vertrag um weitere 12 Monate zu verlängern und von einem damit verbundenen Preisvorteil zu profitieren.
Und auf diese Standard-Konditionen möchte Sky jetzt all seine Kunden offenbar konsequent umstellen. Zumindest ist das der Ton einer Drohung, den Sky in einer E-Mail an betroffene Nutzer trifft. Wörtlich heißt es: „Dein Vertrag basiert auf alten Konditionen, die eingestellt werden. Mit deiner Zustimmung wechselst du zu einem zeitgemäßen Vertragsmodell mit neuen Vorteilen. Außerdem sicherst du dir so langfristig noch mehr Bundesliga und zudem sofort eine einmalige Wechsel‑Prämie. UHD ist gratis.“ Und weiter: „Ohne deine Zustimmung können wir dein Abo nicht fortsetzen. Sollten wir keine Rückmeldung von dir erhalten, behalten wir uns vor, das Abonnement später zu beenden, wodurch du keinen Zugang mehr zu Sky hättest.“
Pay-TV-Riese pokert mit hohem Risiko
Die Botschaft ist klar: Wer den neuen Konditionen nicht zustimmt, läuft Gefahr, von Sky eine Kündigung zu kassieren. Hintergrund dürfte sein, dass der Pay-TV-Sender ab der kommenden Bundesliga-Saison höhere Lizenzgebühren an die DFL zahlen und diese Gelder refinanzieren muss. Das geht natürlich am einfachsten, indem man die Fußballfans in der eigenen Kundschaft stärker zur Kasse bittet. Die Hoffnung der Sky-Manager: Wer die Bundesligaspiele seiner Lieblingsmannschaft sehen möchte, wird auch bereit sein, dafür mehr zu zahlen. Abzuwarten bleibt, ob alle Bestandskunden einer radikalen Preiserhöhung tatsächlich zustimmen werden. Tun viele es nicht, könnte Sky am Ende weniger Geld in der Kasse haben als mit den weiterlaufenden Rabattabos der Bestandskunden. Eine mutige Wette des Pay-TV-Senders.
Update: Stellungnahme von Sky
Sky selbst gibt in einer Stellungnahme gegenüber inside digital zu bedenken, dass die Maßnahme nur „einen kleinen Kundenkreis mit Verträgen, die auf einem sehr alten Preismodell basieren“ treffe. Man wolle damit mehr Fairness zwischen den Kunden und damit auch mehr Transparenz schaffen. Die Maßnahme stehe aber nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ausgang der Bundesligaauktion und somit auch nicht mit gestiegenen Kosten für die TV-Rechte.