Hintergrund für die Unruhe war eine Ankündigung des Pay-TV-Senders Sky, künftig kein Geld mehr in deutsche Serienproduktionen investieren zu wollen. Von diesem Schritt war auch „Babylon Berlin“ betroffen. Denn seine Deutschland-Premiere feierten die ersten vier Staffeln in der Vergangenheit immer zunächst bei Sky, ehe die neuen Episoden ein Jahr später auch im Ersten zu sehen waren. Sollte es nach Staffel 4 also keine weiteren „Babylon Berlin“-Folgen mehr geben? Für die ARD keine Option. Sie schickt die deutsche Top-Serie tatsächlich in eine fünfte Staffel. ARD Degeto Film arbeitet dafür mit X Filme Creative Pool, Beta Film sowie SWR, WDR und Radio Bremen zusammen.
„Babylon Berlin“ landet mit Staffel 5 im Jahr 1933
Für die fünfte und gleichzeitig letzte Staffel von „Babylon Berlin“ erarbeiten die Regisseure und Autoren gerade die letzte Fassung der Drehbücher. Neben Tom Tykwer sind auch Henk Handloegten und Achim von Borries wieder mit von der Partie. Inhaltlich wird die neue Staffel auf dem Roman „Märzgefallene“ von Volker Kutscher basieren. Die Handlung findet im Jahr 1933 statt. Und damit in der Zeit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten der NSDAP; dem dunkelsten Abschnitt der deutschen Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Februar des Jahres, denn „selten wurde eine Gesellschaft in so kurzer Zeit radikaler aus den Fugen gehoben als Deutschland in diesem chaotischen Monat“, heißt es in einer ARD-Mitteilung.
Sollte die ARD-Gremien ihre Zustimmung geben, ist geplant, mit den Dreharbeiten für die fünfte Staffel von „Babylon Berlin“ im Oktober dieses Jahres zu beginnen. Die Umsetzung von acht Episoden ist anvisiert. In den Hauptrollen sind unter anderem wieder Volker Bruch als Gereon Rath und Liv Lisa Fries als Charlotte Ritter zu sehen. Thomas Schreiber, Geschäftsführer von ARD Degeto Film, sagt: „Die Drehbücher versprechen große Bilder und extrem spannende Momente der Entscheidung zwischen Widerstand und Anpassung an die neuen Verhältnisse – ein Finale, das man nicht vergessen kann.“
Nicht nur in Deutschland erfolgreich
Bisher sammelte „Babylon Berlin“ allein in der Mediathek der ARD 94 Millionen Abrufe. „‚Babylon Berlin‘ ist und bleibt eine der wichtigsten Serien-Marken in und aus Deutschland“, weiß Sophie Burkhardt, Channelmanagerin der ARD Mediathek, zu berichten. Laut Jan Mojto, Geschäftsführer von Beta Film, findet die Serie aber auch abseits Deutschlands viele Fans. In über 140 Länder wurde sie bereits verkauft und in Kritiken gefeiert. „Eines der besten Dinge, die es je im Langformatfernsehen gab“, schrieb etwa das renommierte „Wall Street Journal“. Der britische „Guardian“ lobte „fabelhaft und atemberaubend“. Und die „Vogue“ kam zu dem Fazit, dass es sich bei „Babylon Berlin“ um „das aufregendste neue Drama seit ‚The Crown'“ handele.