Bald auch in Deutschland? Diese Oma ist der Albtraum für Betrüger

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Es klingelt und du wirst von einem Fremden begrüßt, der dir etwas aufschwatzen will oder irgendwie deine Daten abgreifen möchte. Dagegen gibt es jetzt eine neue Waffe: Sie heißt Daisy, kommt aus England, ist eine Oma und könnte bald auch nach Deutschland kommen.
KI-Oma Daisy von O2

KI-Oma Daisy von O2

Selbstverständlich kann eine ältere Dame allein nicht alle Scam-Anrufe der Welt aufhalten. Doch was, wenn die sympathische, aber technisch wenig begabte Seniorin eigentlich kein Mensch aus Fleisch und Blut ist, sondern eine der ersten KI-gestützten Waffen gegen Telefon-Betrüger? Genau diesen Albtraum für Kriminelle hat O2 entwickelt. Doch wie soll die KI-Oma das schaffen? Und wird es die Technik auch bald in Deutschland geben?

O2 entwickelt KI-Oma gegen Kriminelle

Die Technik hinter der Scam-Abwehr ist recht simpel. Eine KI geht anstelle des potenziellen Opfers ans Telefon und verwickelt den Anrufenden in ein endloses Gespräch. Dabei gibt sie sich als Seniorin aus und hält den Kriminellen mit technischen Pannen, Belanglosigkeiten und Kommunikationsschwierigkeiten in der Leitung. Die Antworten werden dabei in Echtzeit formuliert und die Stimme im Vorstellungsvideo der Technik wirkt ziemlich natürlich. So wird es für den anrufenden Betrüger schwierig zu erkennen, ob er oder sie sich mit einem echten potenziellen Opfer oder mit eben Daisy unterhält.

Grund für die Entwicklung ist eher die Machbarkeit solcher Systeme zu zeigen, als die Kunden von O2 in Großbritannien zu schützen. Denn die Technik ist bisher nicht für den Endverbraucher zu haben. Eine weitere Einschränkung ist, dass man die Nummer des potenziellen Scammers kennen muss, um die KI-Oma einzusetzen. Denn das angerufene Telefon muss vorab entscheiden, ob es den Anrufer per KI in den Wahnsinn treiben soll oder eine Kunden-Supportanfrage anstoßen muss.

Telefónica Deutschland prüft Einsatz auch in Deutschland

Die Technik aus Großbritannien weckt auch in Deutschland das Interesse der Öffentlichkeit und der hiesigen O2-Schwester. So meldet sich O2 Deutschland schon zu Wort: „o2 Telefónica prüft, inwiefern das Unternehmen eine Schwester von Daisy auch in Deutschland einsetzen kann, entsprechend den rechtlichen Bestimmungen hierzulande.“ Bis es so weit ist, und Daisy womöglich auch in eher ferner Zukunft auf dem Smartphone der Nutzer befindet, können sich Kunden in Deutschland auch ein spezielles Sicherheitspaket buchen. O2 dazu: „Die Kernmarke o2 bietet Kundinnen und Kunden in Deutschland beispielsweise ein umfassendes Sicherheitspaket zu ihrem Vertrag an. Dieses beinhaltet den Schutz vor Datendiebstahl, indem es Phishing und gefälschte Login-Seiten blockt, einen Blocker gegen Schadsoftware, der Viren- und Malware-Infektionen verhindert, und vor Fake-Seiten und gefälschten Angeboten warnt.“ Dabei baut man auf einen Partner: „Das Paket basiert auf der Sicherheitslösung von Whalebone, einem Start-up von Wayra.“ Der Service sei bereits seit September 2024 aktiv.

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Vom Business zum Verbraucher?

Klar ist: Die Entwicklung zeigt, wie KI zu einem starken Mittel gegen Kriminalität eingesetzt werden kann. Man kann davon ausgehen, dass solche Systeme in Zukunft auch auf Privat-Handys zum Einsatz kommen werden. Die technischen Grundlagen hat unter anderem Qualcomm mittlerweile gelegt. NPUs, also die neuronalen Prozessoren in den Chips, die in Smartphones, Laptops und Autos untergebracht sind, sind mittlerweile so leistungsstark, dass eine solche KI auf dem Gerät selbst ausgeführt werden kann.

Dass die Internetkriminalität solche Systeme nötig macht, zeigen nicht nur die Fülle an Meldungen wie diese, bei der du hunderte von Euro verlieren kannst, sondern auch der berühmte Enkeltrick per Whatsapp und SMS. Dazu kommen unter anderem Gewinnspiele, hinter denen eigentlich nur Datenkraken stecken:

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