iPhone ohne Apps: So könnten Apple-Smartphones bald aussehen

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Nicht nur in Europa untersucht die Politik die Marktherrschaft in der Tech-Industrie. Ein Gesetz in den USA könnte dafür sorgen, dass Nutzer schon bei der Einrichtung eines iPhones deutlich mehr Auswahl bei den genutzten Apps haben.
Apple iPhone mit Standard-Apps
Die Standard-Apps auf dem iPhone könnten in Zukunft verschwindenBildquelle: Johnny_Appleseed / Pixabay

Schon im kommenden Herbst könnten die Gesetzesmacher in den USA eine Entscheidung zur Regulierung von diversen Tech-Giganten fällen. So könnte der „American Innovation and Choice Act“ grundlegende Änderungen für Alphabet, Amazon, Facebook, Microsoft und eben auch Apple mit sich bringen. Unterstützt wird der Vorschlag von beiden US-Parteien. Bloomberg hat sich den Gesetzentwurf angesehen und einige wichtige Punkte herausgestellt, die auch für deutsche Nutzer in Zukunft relevant sein könnten. Insbesondere bei den Apps auf dem iPhone erwartet man Veränderungen.

US-Gesetz soll Marktmacht der Tech-Giganten eingrenzen

Ziel des Gesetzes ist es, die Herrschaft der Tech-Giganten einzudämmen. So dominieren laut einem in der vergangenen Woche vorgelegten Bericht eine Handvoll von Unternehmen viele Bereiche des Internets, von Sozialen Netzen bis hin zu mobilen Apps.

Im Visier sind Unternehmen mit einem Börsenwert von mindestens 550 Milliarden US-Dollar in den letzten 12 Monaten oder mindestens 1 Milliarde globaler Nutzer. Die Zahl der Nutzer soll unter anderem auch private Unternehmen treffen, die ihre Zahlen nicht öffentlich nennen müssen.

Im Fokus sind des Weiteren Firmen, die Online-Plattformen betreiben. Dazu gehören Webseiten, Online- oder Mobile-Apps, Betriebssysteme, digitale Assistenten oder Online-Dienste. Diese Plattformen müssen außerdem im Zusammenhang mit benutzergenerierten Inhalten, Suchmaschinen oder dem Verkauf von Waren, Dienstleistungen oder Werbung stehen.

Da es sich um ein US-Gesetz handelt, muss eine wesentliche Verbindung mit den Vereinigten Staaten bestehen. Dies bedeutet konkret: mindestens 50 Millionen aktive US-Nutzer pro Monat oder 100.000 geschäftliche US-Nutzer. Damit fallen Unternehmen wie Tencent (WeChat) oder Epic Games (Fortnite) aus dem Raster, da sie nicht genügend Nutzer in den USA haben. Am Ende sind laut Bloomberg vor allem fünf Unternehmen betroffen: Apple, Amazon, Alphabet, Meta und Microsoft.

Apples iPhone-Apps möglicherweise im Visier

Bloomberg erklärt, dass aufgrund des umfangreichen Gesetzes bislang noch nicht genau klar ist, welche Produkte dieser Unternehmen sich genau ändern müssen. Gleichzeitig nennt man jedoch ein Beispiel, wie es etwa Apple und die Nutzer vom iPhone treffen könnte.

So könnte ein Bann der Selbstpräferenz per Gesetz dafür sorgen, dass Apple seinen Nutzern bei der Einrichtung vom iPhone eine Auswahl an zu installierenden Apps geben muss. Ein simples Vorinstallieren von Anwendungen wäre damit nicht länger erlaubt.

Drei Screenshots eines Entwurfs von Bloomberg, die zeigen wie in Zukunft die Auswahl der Standard-Apps aussehen könnte
Ein Konzept von Bloomberg: So könnte eine Auswahl der zu installierenden Apps auf dem iPhone in Zukunft aussehen

Beim ersten Start eines neuen Smartphones musst du dich dann also entscheiden, welche Browser, Musik- oder Karten-App du installieren willst. Auch die Installation des eigentlichen App-Stores auf deinem iPhone könnte davon betroffen sein, so Bloomberg.

Die Auswahl der Standard-Apps auf dem iPhone würde damit deutlich wachsen. Seit einiger Zeit kannst du bereits alternative Standard-Browser, -E-Mail-Clients und -Musik-Apps wählen.

Zahlungsdienst ebenfalls betroffen?

Eine weitere Änderung, neben den iPhones-Apps, betrifft die Zahlungsmodalitäten. So könnte es Apple verboten werden, andere Unternehmen dazu zu zwingen, die in iOS integrierten Bezahldienste zu verwenden. Entwickler könnten damit beispielsweise In-App-Käufe auch außerhalb des App-Stores abrechnen. In einigen Ländern gab es bereits ähnliche Entscheidungen. Diese haben allerdings bislang keine großen Änderungen bei den Preisen für die Endkunden mit sich gebracht.

Es ist bislang noch unklar, wann genau über den Gesetzentwurf entschieden wird. Damit ist auch nicht klar, wann das entsprechende Gesetz gültig wird. Hinzukommen vermutlich noch Klagen oder andere Beschwerden der betroffenen Tech-Giganten, die eine genaue Vorhersage über ein Inkrafttreten schwierig machen.

Diverse kleinere Unternehmen wie DuckDuckGo oder Mozilla haben sich bereits positiv über den Gesetzentwurf geäußert.

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