O2 Netzabdeckung so gut wie nie - jetzt kommt ein überraschender Schritt

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Es ist vollbracht: Mit einem Jahr Verspätung hat O2 nach eigenen Angaben die Versorgungsauflage der Bundesnetzagentur erreicht. 98 Prozent der Einwohner Deutschlands können jetzt LTE nutzen. Gleichzeitig verkauft die Mutter Telefónica aber die Sender-Standorte.
O₂ News Update
O₂ News UpdateBildquelle: Telefónica Deutschland
Mit mehr als 11.000 neuen Elementen habe O2 sein 4G-Netz deutlich erweitert und erfüllt die bundesweite Auflage der Bundesnetzagentur zur Abdeckung von 98 Prozent aller Haushalte. Man betont in München, dass man es  trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auch geschafft habe, das Versorgungsziel von mindestens 97 Prozent aller Haushalte in jedem der 16 Bundesländer zu erreichen. Bei den Verkehrswegen habe man die Auflage „soweit tatsächlich und rechtlich möglich erfüllt“, teilte der Netzbetreiber mit.

O2 Netzabdeckung steigt auf 98 Prozent

Im Detail heißt das, dass mehr als 7.200 der neuen LTE-Antennen „flächenwirksam“ an Stationen senden, an denen bis dato kein LTE zu finden war. Darüber hinaus wurden bundesweit zusätzlich rund 3.800 4G-Sender für mehr Kapazitäten und höhere Surfgeschwindigkeiten installiert. Die zusätzlichen Sender tragen auch dazu bei, dass O2 bei der Haushaltsabdeckung in 2020 einen Sprung von 14 Prozentpunkten geschafft habe. Das 98-Prozent-Ziel sei damit erreicht worden. In Zahlen bedeutet das, dass Ende 2020 sieben Millionen Menschen mehr als ein Jahr zuvor an ihrer Wohnung LTE-Empfang von O2 haben.

Vier Milliarden Euro Investment bis 2022

„Unsere Netzoffensive in 2020 war ein umfassender Erfolg. Mit unserer Netzqualität sind wir nun auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb. Dies belegen auch unabhängige Tests“, sagt Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland. Er verweist auf die vor einigen Wochen veröffentlichten Netztests von connect und Chip. Bis 2022 will O2 weitere vier Milliarden Euro in sein Netz investieren. Das Geld soll sowohl in die O2 Netzabdeckung per LTE fließen, aber auch in 5G investiert werden. Hier will O2 Ende dieses Jahres 30 Prozent der Bevölkerung erreichen. Auch Autobahnen und Schienenwege bleiben ein Thema, denn hier gibt es offenbar noch Probleme. Dabei gehe es um fehlende Genehmigungen zum Erschließen möglicher Standorte, Naturschutzvorgaben und mehr.

Telefónica verkauft Sendemast-Tochter

O2 hatte im vergangenen Sommer seine Funkmasten an Telxius verkauft. Dabei handelt es sich um eine Tochter der spanischen Muttergesellschaft Telefónica. Diese aber hat jetzt überraschend alle 31.000 Funkmasten in Spanien, Deutschland und Südamerika an die amerikanische American Tower Corporation weitergereicht. 7,7 Milliarden Euro soll das den Spaniern einspielen. Telefónica kann damit zwar seine Schulden abbauen, ist allerdings künftig nicht mehr Eigentümer der Standorte und muss sie mieten. Die Technik bleibt im Besitz des Netzbetreibers. Der Schritt, die Masten komplett aus dem Unternehmen herauszulösen, kommt überraschend. Doch gleichzeitig befindet sich O2 damit in guter Gesellschaft. Vodafone hat seine Masten an Vantage Towers ausgelagert, hier steht in diesem Jahr ein Börsengang an. Die Masten der Deutschen Telekom befinden sich im Besitz der Deutschen Funkturm, einer Tochter der Telekom.

Mitreden

6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Florian

    Überraschend? Das war doch schon lange bekannt und anvisiert. Zuerst gingen die Masten an die eigene Tochter um die Infrastruktur gebündelt als Gesamtpaket abzugeben. Auf lange Sicht zwar kostenintensiver als sie selbst zu behalten, aber dafür hat man eben Geld um 5G auszurollen.
    Das Portal hier und seine Meldungen werden echt immer schlechter…

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  2. Nutzerbild Sabu

    Da werden vermutlich auch steuerrechtliche Tricks dahinterstecken, vermutlich hat man durch das abschreiben von Leasing bzw Mietkosten die Möglichkeit, den Netto Ertrag zu steigern

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  3. Nutzerbild Maarqs

    Ein guter Journalist würde jetzt die steuerrechtlichen Zwecke erklären. Ein mittelmäßiger würde schweigen. Und hier wird click-baiting betrieben, als ob es relevant sei, ob der Journalist von diesem Schritt überrascht wurde oder Fachwissen hat.

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  4. Nutzerbild Wiedemann

    O2 hat aber noch ein sehr viel größeres Problem! Ich als ehemaliger O2 -kunde würde jedem abraten zu O2 zu gehen weil:

    1. O2 hat leider keine kompetente Leute an der Hotline.

    2. Diese Leute welche an der Hotline sind, sind auch noch FRECH WIE ROTZ!

    3. Wenn man einen anderen Anbieter mit der Portierung beauftragt werden von seitens O2 Steine in den Weg geworfen in der Hoffnung man zieht seinen Antrag zurück!

    4. Wenn man sich an die Hotline wendet, so war es auf jeden Fall bei mir, bekommt man gesagt man ist in der falschen Hotline, und dass obwohl man die Hotlinenummer wählt welche auf der Monatsrechnungen steht!

    Dies sind meine Erfahrungen mit (Scheiss) O2!

    Bleibt nur zu hoffen Telefonica und O2 verschwinden Balz vom Markt.

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  5. Nutzerbild Mac

    Ich halte die Information schlicht für falsch da meine Erfahrungen mit o2 in vielen Gebieten schlicht andere sind. D1 und D2 volle Balken LTE o2 gerade mal Edge oder ein magerer Strich LTE. Fahr mal aufs Land Redakteur und zwar auf s echte nicht Speckgürtel von Hamburg oder München. Weiter raus. Da ist o2 eine Katastrophe.

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    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Die Informationen sind von O2. Ob sie der Wahrheit entsprechen, wird jetzt die Bundesnetzagentur prüfen.
      Aber: 98 Prozent Abdeckung aller Haushalte entspricht nicht 98 Prozent Flächenabdeckung. Daher ist es gut möglich, dass es dort, wo sich Hase und Igel gute Nacht sagen (in einer solchen Region bin ich selber aufgewachsen) noch eine deutlich schlechte Netzabdeckung gibt. Das hat dann aber nichts mit falschen Informationen, sondern mit den Auflagen und der Wirtschaftlichkeit zu tun.

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