Keine Frage: Stefan Raab ist zweifelsohne das, was man als TV-Legende bezeichnen kann. Wer grob zwischen 30 und 50 Jahre alt ist, ist mit Raab aufgewachsen. Seine Karriere begann 1993 beim Musikfernsehsender Viva. Es folgten ab 1999 unzählige TV-Sendungen bei Pro Sieben als Moderator und Produzent sowie zahlreiche mehr oder weniger geistreiche Songs. Doch eines schaffte Raab immer wieder: Den Zeitgeist treffen. 2015 war Schluss. Er wolle nicht mit 50 noch vor der Kamera stehen, soll er gesagt haben.
Kommt Raab zurück vor die Kamera?
Doch jetzt taucht der heute 57-Jährige plötzlich wieder auf. Und das nicht getrieben durch die Medien, sondern aus eigenem Anlass. Dabei war er nie wirklich weg. Als Produzent arbeitete er an verschiedenen Sendungen mit, soll sogar hier und da in der Regie gesessen haben. Nur vor der Kamera war er nicht mehr zu sehen. Im Sommer ist sein vergangenes Jahr gegründetes Unternehmen Raab Entertainment für RTL tätig und produziert eine tägliche Sendung zur Fußball–EM.
Dass Raab seit 2015 nicht mehr vor einer Kamera stand, soll sich jetzt aber offenbar ändern – wenn es nicht noch einen unerwarteten Move von Raab gibt. Am 14. September soll es die dritte Auflage eines Show-Boxkampfes zwischen ihm und der einstigen Profi-Boxerin Regina Halmich geben. Die Tickets für die Arena in Düsseldorf sind längst ausverkauft. Doch ob es eine TV-Übertragung gibt – bis heute unklar.
Genau in diese Kerbe schlägt ein aktueller Artikel der Bild-Zeitung. Sie will erfahren haben, dass Raab ein eigenes Streaming-Portal plant. Der Start könnte eben jener 14. September sein. Das Besondere: Es soll sich um ein speziell auf Handys konzipiertes Portal handeln. Denn die Angebote sollen im Handy-Hochformat 9:16 statt im klassischen 4:3 Querformat daherkommen. Aus der Branche heißt es laut Bild, dass es Anfragen an Produktionsfirmen gegeben haben soll, ob sie diese Vorgabe hochwertig umsetzen können. Ob das auch für die Übertragung des Show-Boxkampfes am 14. September gilt? Unklar. Zumindest würde Raab möglicherweise einmal mehr den Zeitgeist treffen.
Was steckt hinter NWSDWH?
Klar ist bei Raab eines: Er tut nichts unüberlegt. So ist in den Instagram-Reels zu sehen, dass er ein Cappy mit den Buchstaben NWSDWH trägt. Die Bedeutung der Buchstaben ist aktuell noch unklar, Raab ist aber für derartige Buchstaben-Ketten-Namen bekannt. Man denke beispielsweise an SSDSGPS – Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star. Seine Produktionsfirma Raab Entertainment hat diese Buchstabenreihenfolge nur wenige Tage vor Ostern als Wortmarke schützen lassen. Dabei geht es nicht nur um einen einfachen Wortmarkenschutz, sondern eine ganze Reihe an Produkten und Angeboten. Die Klassifikationen reichen von Körperpflegemitteln über Videospiele und Schmuck bis hin zu Kleidung und Fleischerzeugnissen. Kaum vorstellbar, dass Raab hier überall tätig wird – man schiebt aber zumindest Trittbrettfahrern einen Riegel vor. Interessanter ist da schon, dass die Wortmarke NWSDWH auch für die „Vergabe von Lizenzrechten an Film-, Fernseh- und Videoproduktionen [juristische Dienstleistungen]; Lizenzvergabe von gewerblichen Schutzrechten; Lizenzierung von Software.“ und „Streaming von Daten“ gilt.
So oder so: Es gilt abzuwarten, was Raab wirklich plant. Kaum jemand schafft es, den Medien ein Stöckchen hinzuhalten, über das sie springen sollen, wie Raab. Dass sein Plan aufgeht, zeigt die aktuelle Berichterstattung und die Tatsache, dass er binnen 36 Stunden fast 3 Millionen Instagram-Follower eingesammelt hat. Übrigens mit hochwertig produziertem Hochkant-Content. Ein Vorgeschmack? Zumindest wäre eine (einmalige) Rückkehr Raabs ein perfekter PR-Coup für ein neues Streaming-Portal.