Befindet man sich in einer Notsituation, sind die meisten Menschen wohl kopflos. Schnell die Polizei oder den Notruf zu informieren, fällt direkt betroffenen schwer. Mit der App Nina wollte man die Handhabung bereits vereinfachen. Doch die Barrieren für Gehörlose oder stumme Menschen blieb. Hier will Nora, die neue Notruf-App aller deutschen Bundesländer, nun einhaken und wirbt: „Schnell, einfach, sicher. Nora.“
Nora: Das macht die Notruf-App besonders
Bis jetzt mussten Menschen, die schlecht oder gar nicht sprechen können, auf Hilfe von Dritten in einer Notsituation hoffen. Doch mit Nora soll die Kommunikation zu Polizei oder Krankenwagen nun einfacher und intuitiver werden. Erreichen wollen die Entwickler und Bundesländer das durch Chats, über die Betroffene mit der 110 oder 112 kommunizieren können. Außerdem kommen allgemein verständliche Symbole und vorgefertigte Texte zum Einsatz. Dadurch können Betroffene den Notruf auch ganz ohne Lautsprache absetzen. Nora ist also deutlich inklusiver als Nina und soll laut Innenminister Herbert Reul (CDU) mehr Selbstbestimmtheit geben.
Nora unterstützt darüber hinaus mit konkreten Fragen. Etwa, ob die Polizei oder Feuerwehr alarmiert werden sollen, ob Menschen verletzt sind oder es einen Einbruch respektive Brand gab. Die App arbeitet dabei mit dem Standort des Smartphones, der bei einem Notruf automatisch an die jeweilige Notrufstelle weitergeleitet wird.
Befindet man sich in einer gefährlichen Situation, in der man das Smartphone nicht auffällig nutzen kann, bietet Nora zudem einen stillen Notruf. Dann startet ausschließlich der Chat, ohne das ein Rückruf erfolgt.
So ist die neue App nutzbar
Um Nora nutzen zu können, musst du sie aus dem Google Play Store oder Apple App Store herunterladen und auf deinem Smartphone installieren. Zusätzlich ist eine Anmeldung nötig, bei der du deinen Namen sowie deine Telefonnummer angeben musst. Danach bekommst du außerdem einen Bestätigungscode per SMS zugesandt.
Optional kannst du weitere Angaben zu deiner Person machen, die es Einsatzkräften mitunter erleichtert, dich zu versorgen. Dazu zählen beispielsweise Details zu Vorerkrankungen, Alter oder körperliche Einschränkungen.
Was ist mit dem Datenschutz?
Wie Bundesländer und Entwickler erklären, speichert Nora sämtliche Daten nur lokal auf dem Smartphone. Zumindest so lange, bis jemand einen Notruf absetzt. Hier sollst du selbst entscheiden können, welche Daten du an die Leitstelle weitergibst.
Die App wurde federführend vom nordrhein-westfälischen Innenministerium betreut und als Projekt in Köln entwickelt. Nora steht ab sofort für iOS und Android zur Verfügung.