Es ist ein kleiner unauffälliger DIN-A4-Zettel, der am Schaufenster des Mobilfunk-Shops in einem Berliner Einkaufszentrum hängt. „Starker Service. Ohne Bargeld“, heißt es dort. Mit dieser kleinen in schwarz-weiß ausgedruckten Information gibt der Mobilfunkprovider freenet den Todesstoß für das Bargeld in seinen Shops bekannt. „Ab dem 01.02.2023 akzeptieren wir in unseren freenet Shops nur noch Kartenzahlung. Barzahlungen sind nicht mehr möglich“, heißt es auf der Info. Im Folgenden tauchen dann die Logos der Zahlungsdienstleister auf, mit denen du weiterhin bezahlen kannst. Neben der Girocard (im Volksmund als EC-Karte bekannt) sind das Mastercard und Visa sowie American Express – alles auch jeweils mit Apple Pay und Google Pay.
Alle freenet-Shops verzichten auf Bargeld
Ein Sprecher der freenet bestätigte gegenüber inside digital die Bargeld-Abschaffung in den Shops. Alle freenet-eigenen Shops werden ab Februar kein Bargeld mehr annehmen. Die Franchise-Shops werden etwas später folgen. Nicht betroffen davon sind unabhängige Händler, die neben anderen Providern auch freenet vermarkten. Relevant ist die Bezahlung im Shop vor allem dann, wenn du vor Ort Geräte wie ein neues Smartphone kaufst. Verträge werden ohnehin nicht mit einer Bargeldzahlung abgeschlossen.
Zur Begründung heißt es von freenet auf dem Info-Zettel: “Der Verzicht auf Bargeld ist schonender für die Umwelt, hygienischer im Kontakt und sicherer für alle Beteiligten“. Man hoffe auf das Verständnis der Kunden. Ob das vorhanden ist oder die Kunden sich andere Provider suchen, gilt es abzuwarten. Zumindest sprechen sich zuletzt vermehrt Nutzer dagegen aus, ganz auf das Bargeld zu verzichten. In anderen Ländern wie Schweden ist das längst üblich, hier wird in vielen Geschäften schon seit Jahren keine Bargeldzahlung mehr akzeptiert. Vielmehr gibt es dort keine Geschäfte, die auf Kartenzahlung verzichten, während in Deutschland vor allem inhabergeführte Bäcker, Metzger und andere kleine Geschäfte entweder gar keine Kartenzahlung oder aber Kartenzahlung erst ab 10 oder 20 Euro anbieten.
Übrigens: freenet ist die Nachfolge-Marke von mobilcom-debitel. Obwohl die Umbenennung schon im Sommer vergangenen Jahres stattfand, ist an vielen Shops bis heute noch der alte Markenname zu sehen.