Allerdings ist es nach wie vor nicht der Anbieter 1&1 selbst, der die Daten veröffentlichen und auf einer Karte darstellt. Vielmehr hat die Bundesnetzagentur ihre interaktive Karte zum Mobilfunk-Monitoring um die Netzabdeckung von 1&1 ergänzt. Damit ist nun erstmals auf einer offiziellen Karte zu erkennen, wo das Handynetz der 1&1 schon aktiv ist. Da es sich nach offiziellen Angaben bis heute nur um etwa 100 Sender handelt, ist die Suche auf der Karte allerdings etwas anstrengend. Denn nur wenige Gebiete haben eine entsprechende Einfärbung. Für den Rest hat die Bundesnetzagentur ein National Roaming mit O2 Telefónica übernommen. Ziel der Veröffentlichung sind Informationen zu unterversorgten Gebieten im Gigabit-Grundbuch. Warum hier also das National Roaming hinzugenommen wurde, ist unverständlich.
Karte zeigt LTE & 5G von 1&1 – aber auch O2-Netz
Immerhin gibt es eine farbliche Unterscheidung zwischen dem Netz von 1&1 und dem National Roaming. Gesendet wird von 1&1 ein 5G Signal auf 3,6 GHz Frequenzen sowie ein LTE-Signal. Da auch hier mit 2,6 GHz nur recht hohe Frequenzen zur Verfügung stehen, ist die Ausdehnung entsprechend klein. Von sogenannten Lowband-Frequenzen, also Frequenzen für die Fläche, scheint 1&1 momentan weit entfernt zu sein. Im April legt die Bundesnetzagentur einen Entscheidungsentwurf vor, was mit den aktuellen Frequenzen um 800 MHz über 2025 hinaus geschehen soll. Zur Diskussion steht eine Verlängerung der Nutzungsrechte, wovon nur die drei etablierten Anbieter profitieren würden. Ein GSM-Handynetz gibt es von 1&1 übrigens nicht.
Hier gibt es schon LTE & 5G von 1&1
Durch die Karte der Bundesnetzagentur gibt es nun erstmals verlässliche Angaben, wo das neue 1&1-Handynetz bereits sendet. Der Stand der Daten ist Januar 2024, inzwischen könnten also noch einige Sender hinzugekommen sein. Zu finden sind die Sender beispielsweise in Teilen von Berlin (Moabit, Lichtenberg, Hohenschönhausen, Tempelhof, Gesundbrunnen), Leipzig (Mockau, Zentrum, Schönefeld-Ost), Hamburg (Billbrook), Bielefeld (Heepen, Oldentrup), Bottrop-Süd, Essen-Westviertel, Düsseldorf-Flughafen, Ratingen, Solingen, Höhscheid. Ferner gibt es Gebiete in Mainz und Wiesbaden entlang des Rheins, Mannheim-Neckarau, Ludwigshafen (Hafen/Industriegebiet), Frankfurt Rödelheim und Altstadt, Pforzheim (Nordwesten), Teilen von Karlsruhe, München Hauptbahnhof und Steinhausen, Offenburg und natürlich dem Konzernsitz Montabaur. Hinzu kommen einzelne Standorte wie Kiel-Melsdorf, wo man offenbar schon Standorte gefunden hat, um eigene Sender für das neue Handynetz zu betreiben.
Nach Informationen von golem.de erreicht 1&1 mit seinem 5G-Netz aktuell 0,2 Prozent der Fläche, bei LTE sind es nur 0,1 Prozent. Neue Standorte zu finden, ist generell ein großes Problem, wie auch gerade erst O2-Chef Markus Haas sagte.