Neues Gesetz kommt: Jetzt werden auch noch diese Dinge teurer

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Alles wird teurer. Diesen Eindruck hat man zumindest, wenn man einkaufen geht, das Auto volltankt oder sich die Nebenkostenabrechnung ansieht. Und nun kommt ein neues Gesetz, dass eigentlich dem Verbraucherschutz dienen sollte. Doch es wird weitere beliebte Produkte teurer machen.
Neues Gesetz kommt: Jetzt werden auch noch diese Dinge teurer
Neues Gesetz kommt: Jetzt werden auch noch diese Dinge teurerBildquelle: Willfried Wende / Unsplash

Das Europaparlament und die EU-Staaten haben sich auf ein neues Gesetz geeinigt. Verbrauchern soll es künftig leichter gemacht werden, defekte Produkte reparieren zu lassen. Ob Handy, Kühlschränke oder Staubsauger: Statt neu zu kaufen, sollen Hersteller diese und viele weitere Geräte einfacher und günstiger reparieren als bisher. Das Gesetz und das sogenannte Recht auf Reparatur soll die Hersteller dazu zwingen. Was für den Verbraucher gut klingt, könnte aber dafür sorgen, dass viele bislang günstige Geräte wie Handys teurer werden.

Gesetz gegen Wegwerfgesellschaft

Bislang ist es so: Erleidet etwa ein Handy in der Garantiezeit einen Defekt, tauscht der Hersteller es meist gegen ein Neugerät aus. Das geht schnell, ist für den Hersteller oftmals günstiger als eine Fehlersuche und Reparatur und der Kunde freut sich über ein brandneues Handy. Doch das neue Gesetz verpflichtet Hersteller nun dazu, das Handy zu reparieren, statt es einfach auszutauschen. Für bestimmte Geräte soll das Recht auch nach Ablauf der Garantie weiter bestehen bleiben, solange eine Reparatur möglich ist. Das soll im Sinne des Umweltschutzes und des Verbrauchers sein.

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„Wir können es uns nicht mehr leisten, in einer Wegwerfgesellschaft zu leben“, sagte der Verhandlungsführer des Europaparlaments, René Repasi zu dem neuen Gesetz. Und auch für Verbraucherschützer ist das neue Reparatur-Gesetz sinnvoll. „Mit der erzielten Einigung trifft Europa eine klare Entscheidung für die Reparatur und gegen die Wegwerfgesellschaft“, sagt Juliane Petrich vom TÜV-Verband. Die Erleichterung der Reparatur defekter Produkte fördere nicht nur die Langlebigkeit von Produkten und unterstütze Verbraucher beim nachhaltigen Konsum. Das Gesetz schaffe auch neue Arbeitsplätze, sorge dafür, dass Abfall vermieden und die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen reduziert werde.

Werden Handys und Co. teurer?

Anna Cavazzini, die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses des EU-Parlaments, bezeichnet das Ergebnis als Durchbruch für den Verbraucherschutz. Sie ist sich sicher: Der Zugang zu Ersatzteilen und Reparaturanleitungen zu angemessenen Preisen ist damit für nahezu jedermann gewährleistet. Doch Hersteller von günstigen Produkten wie Handys, Bluetooth-Lautsprechern oder Tablets müssen sich damit umstellen. Womöglich müssen die Geräte anders hergestellt werden, um Reparaturen überhaupt möglich zu machen. Zudem muss man Ersatzteile bereithalten und günstig auch an Dritte ausliefern. Das dürfte dazu führen, dass die Preise für günstige Elektronik steigen.

Mitreden

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Es gibt in der Industrie technische Entwicklungs und Investitions Zeitperioden, und danach richten sich die Produkte. Keine will mit einem Nokia Knochen-Handy herumlaufen oder mit einem Auto aus den 60-er Jahren fahren.
    Und sobald sich ahnungslose Politiker in die wirtschaftlichen Abläufe einmischen, wird das Geld woanders investiert. Heutige Handys halten über 4 Jahren und lassen sich gar nicht öffnen. Es ist besser für die Umwelt ein paar hundert Handys wegzuschmeißen, als Millionen so zu bauen, dass man die öffnen und Batterie austauschen kann.
    In DDR und UdSSR haben Kommunisten festgelegt, welche Produkte was kosten sollen und die Entlohnung am Arbeitsplatz haben auch Kommunisten festgelegt.
    Und je weiter es mit EU geht, so wird es immer klarer, EU und die nationalen Staaten versuchen alles zu regulieren. Nichts, wird dem kapitalistischen Markt überlassen, alles muss von Behörden geregelt werden, bis in die kleinsten Details.
    Es mag schön und sicher klingen, der Staat regelt alles, der Staat kümmert sich um die eigenen Bürger, macht aber gleichzeitig aus freien Bürgern die mündigen Schafe, die keine selbständigen Entscheidungen treffen können.
    Jeder soll sich Gedanken machen, warum sich Bürokraten bei solchen Kleinigkeiten Gedanken machen und gleichzeitig bei E-Autos absolut blind sind.

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  2. Nutzerbild Miriam Feierabend

    Heutzutage haben Waschmaschinen einen Bottich aus Kunststoff, in dem das Trommellager fest eingebaut ist. Ist dieses Lager einmal defekt und muss erneuert werden, so lohnt sich eine Reparatur in den meisten Fällen nicht, da dazu ein neuer Bottich mit dem Lager erforderlich ist. Mit Einbau wird die Reparatur in der Regel deutlich teurer, als ein Neukauf. Auf diese Art und Weise erfüllen die Hersteller die Forderungen aus Brüssel, wo Fachidioten fordern, dass der Käufer ein Recht auf Reparatur hat, zu welchem Preis auch immer.

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