Neues 300-Euro Handy zeigt Samsung, wie es besser geht

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High-End-Smartphones erreichen mittlerweile Preise weit jenseits der 1.000-Euro-Marke. Und das, obwohl die Entwicklung weitestgehend evolutionär verläuft. Der Prozessor ist ein wenig schneller, die Kamera-Software besser; echter Mehrwert ist dagegen selten. Das HMD Fusion will es besser machen.
HMD Fusion Smartphone-Aufsätze
Smart Outfits für das HMD FusionBildquelle: HMD

Mit dem HMD Fusion geht der finnische Hersteller, der im mobilen Segment vor allem für seine Nokia-Smartphones bekannt ist, ein Wagnis ein. Denn bei dem neuen Ableger handelt es sich um eine Art Baukastenhandy. Nutzer können dessen Funktionalität erweitern, indem sie unterschiedliche Aufsätze – sogenannte Fusion Outfits – auf das Mobiltelefon stecken. Echter Mehrwert also, der in der Form jedoch schon früher vorkam und nicht zu überzeugen vermochte. Bei HMD möchte man die Fehler der Vergangenheit jedoch nicht wiederholen, wie das Unternehmen uns im Rahmen einer Produktvorstellung versicherte.

HMD Fusion: Ein Blick in die Zukunft?

Die Fusion-Outfits bieten zahlreiche Vorzüge. Damit lässt sich beispielsweise die kabellose Ladefunktion nachträglich ergänzen – oder aber ein Kamera-Lichtring für bessere Lichtverhältnisse beim Streaming aufsetzen. Die Verbindung zu den Aufsätzen erfolgt dabei nicht per USB-Anschluss, wie es bei Samsung und Co. gelegentlich der Fall ist. Sondern mittels auf der Rückseite platzierte Pins. Darüber werden die Aufsätze sowohl mit Energie versorgt als auch mit Daten gefüttert. Und zwar so, dass die Fusion Outfits nicht mehr hervorstechen als handelsübliche Schutzhüllen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Smartphone-Hersteller an einem erweiterbaren, modularen Design versucht. Besonders bekannt waren in diesem Kontext die sogenannten Motorola Moto Mods. Diese wurden im eigenen Haus gefertigt, vermochten es schlussendlich jedoch nicht, zu überzeugen. Ein Umstand, der auch HMD wohlbekannt ist. Und so möchte der Finne einen etwas anderen Weg gehen. HMD gedenkt, das Toolkit für die Herstellung smarter Outfits auch anderen Firmen zugänglich zu machen – und zwar Open-Source. Heißt: Das Unternehmen verzichtet aufs Gatekeeping. Wer eine gute Idee für einen Aufsatz hat, kann diesen eigenständig produzieren und den Nutzern des HMD Fusion zugänglich machen.

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Auf diese Weise möchte HMD den Mehrwert für Nutzer steigern. Gelingt das Vorhaben, dürfte künftig auch andere Hersteller wie Samsung, Xiaomi und Apple auf eine ähnliche Taktik setzen. Zumal der Verkauf der Aufsätze mit weiteren Einkünften einhergeht. Doch genau das könnte dem Vorhaben das Genick brechen. Schließlich müssen Verbraucher für etwaige zusätzliche Aufsätze weiteres Geld auf den Tisch legen. Ferner darf sich die Form etwaiger Nachfolgemodelle nicht mehr signifikant verändern, da die bereits erworbenen Aufsätze andernfalls obsolet werden. Ob es HMD gelingt, diese Hürden zu überwinden, wird sich zeigen.

Technische Daten des HMD Fusion

Als Smartphone lässt sich das HMD Fusion in der unteren Mittelklasse ansiedeln. So kommt als Antrieb der Prozessor Qualcomm SM4450 (Snapdragon 4 Gen 2) zum Einsatz, unterstützt von wahlweise 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher beläuft sich derweil auf 128 oder 256 GB, lässt sich jedoch per microSD-Karte um bis zu 1 TB erweitern. Hinzu kommt ein 5.000-mAh-Akku mit moderaten 33-Watt-Ladeleistung, einer Hauptkamera mit bis zu 108 MP Auflösung und eine Frontkamera mit 50 MP. Das Display schwächelt derweil. Denn es löst mit lediglich 720 x 1.612 Pixeln auf und bietet eine Spitzenhelligkeit von nur 600 Nits. Ferner könnte auch die Zahl der Aktualisierungen (2 Jahre Software- und 3 Jahre Sicherheitsupdates) höher ausfallen. Dafür hat HMD sein Fusion so konzipiert, dass es sich überaus leicht reparieren lässt. Nutzer müssen lediglich ein paar Schrauben lösen, schon liegt das Innere offen.

Software Android 14
Prozessor QualcommSM4450 Snapdragon 4 Gen 2
Display 6,56 Zoll, 720 x 1.612 Pixel
Arbeitsspeicher 8 GB, 6 GB
interner Speicher 256 GB, 128 GB
Hauptkamera 12032×9024 (108,6 Megapixel)
Akku 5.000 mAh
induktives Laden
USB-Port 2.0 Typ C
IP-Zertifizierung IP54 (Schutz gegen Spritzwasser (Regen))
Gewicht 203 g
Farbe Schwarz, Grün, Pink, Blau
Einführungspreis Fusion (8/256 GB): 300 €, Fusion (6/128 GB): 270 €
Marktstart September 2024

Das HMD Fusion legt je nach Speicherausstattung 269,99 oder 299,99 Euro auf die Preiswaage und sollte zeitnah erworben werden können. Die ersten Fusion-Outfits sollen jedoch erst im Laufe des Jahres folgen.

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