Neuer Name und Produkte: Das bringt Qualcomms Neuausrichtung

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Auf dem Mobile World Congress (MWC) 2025 gab Qualcomm einige spannende Neuigkeiten bekannt: Zukünftig werden seine Modem-Produkte nicht mehr unter dem Namen "Snapdragon" firmieren. Doch was heißt das für dich und deine zukünftigen Smartphones?
Qualcomm Schild vor Zentrale in den USA

Qualcomm hat einen neuen Prozessor für Smartphones der oberen Mittelklasse vorgestellt: Snapdragon 780G.

Den Anfang der neuen Nomenklatur macht das neueste Qualcomm-X85-Modem. Interessant dabei ist, dass diese Ankündigung zeitlich kurz nach Apples Markteinführung des ersten iPhones ohne ein Qualcomm-Modem erfolgt. Ist das Zufall oder eine strategische Antwort?

Was bringt das Qualcomm-X85-Modem?

Qualcomm hat große Ambitionen für sein X85-Modem. Es soll die Konnektivität von Android-Smartphones aufs nächste Level heben. Das Unternehmen räumt allerdings ein, dass sie nicht davon ausgehen, dass der Chip in den nächsten iPhone-Generationen verbaut wird. Apple hat gerade im Einsteiger-iPhone 16e seinen eigenen C1-Chip verwendet. Im Gegensatz zu früheren Modellen hat Apple in der Vergangenheit die neuesten Qualcomm-Modelle in seinen Geräten integriert, was die Frage aufwirft: Wird das iPhone 17 auch ohne Qualcomm auskommen?

Schneller und leistungsfähiger

Das X85-Modem verspricht, die Downloadgeschwindigkeiten zu steigern. Und zwar auf bis zu 12,5 Gbit/s. Im Vergleich dazu erreichten die letzten vier Snapdragon-Modems maximal 10 Gbit/s. Das neue Modem bietet auch im Uplink eine Steigerung von 3,5 auf 3,7 Gbit/s, indem es ein breiteres 400-MHz-Downlink-Band nutzt und die Carrier Aggregation verbessert.

Allerdings gilt: Um diese Geschwindigkeiten tatsächlich zu erreichen, muss die Verbindung optimal sein. Störungen und Konkurrenz durch andere Netzwerke könnten schnell dazu führen, dass du mit den versprochenen Geschwindigkeiten wenig anfangen kannst. Dennoch zeigen die neuen Funktionen, dass Qualcomm auch an der Industrie interessiert ist, also nicht nur Smartphones im Blick hat.

Neue Möglichkeiten: FRMCS und FWA

Ein Bereich, der beim X85-Modem eine Rolle spielt, ist die Unterstützung für das Future Railway Mobile Communication System (FRMCS). Diese Technologie wird in Zügen in Europa, Australien und Neuseeland eingesetzt. Doch es geht nicht um verbesserte mobile Konnektivität für Passagiere, sondern vielmehr um die Erneuerung der Kommunikationssysteme für Signale und Infrastruktur, die auf dem veralteten 2G GSM-R-Standard basieren.

Außerdem ist das X85-Modem bereit für Fixed Wireless Access (FWA). Diese Technologie verspricht, Breitbandgeschwindigkeiten an Standorten bereitzustellen, an denen die Nutzung von Glasfaser oder Kabel nicht möglich ist. Qualcomm hat auch das X82-Modem angekündigt, allerdings ohne spezifische Informationen zu den Geschwindigkeiten. In der Regel zeichnen sich die „X2“-Modelle durch geringere maximale Download-Geschwindigkeiten aus.

Die Dragonwing-Marke: Ein neuer Fokus für Qualcomm

Im Rahmen der Neuausrichtung hat Qualcomm nun seine B2B-Angebote unter der neuen Marke Dragonwing positioniert. Ein Unternehmensvertreter erklärte: „Snapdragon steht für Produkte für Verbraucher, während Dragonwing für Business-to-Business-Anwendungen gedacht ist.“ Es bleibt abzuwarten, ob Dragonwing auch in Verbrauchermärkten Anwendung finden wird, ähnlich wie Intel mit seinen Centrino- und Ultrabook-Angeboten. Ein weiterer Auftritt auf dem Embedded World Kongress im März könnte mehr Informationen liefern. Bei den Modems jedenfalls ist es schon jetzt so. Denn, so Qualcomm: „Unsere Modem-Produktlinie ist für beides gedacht und steht daher als Qualcomm-Produkt dazwischen.“

Bildquellen

  • christiano-amon-qualcomm-snapdragon-summit-2025: Michael Büttner / beebuzz media
  • qualcomm-snapdragon-8-elite-qrd: Qualcomm
  • Qualcomm Logo vor HQ: Qualcomm

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