Zahlreiche WhatsApp-Nutzer sind zuletzt einem bisher noch nicht existierenden Service begegnet. Sie erhielten eine E-Mail von WhatsApp, die sie einerseits darüber informierte, dass sie eine neue Sprachnachricht erhalten hätten. Andererseits bot die Mail ihnen die Möglichkeit, besagte Sprachnachricht mit nur einem Klick über den Browser zu öffnen. Und das ganz ohne die üblichen Hilfsmittel wie ein Smartphone oder WhatsApp Web. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken, denn das neue Feature stammt weder von WhatsApp, noch funktioniert es so, wie es soll.
Neues WhatsApp-Feature: Kombination aus Phishing & Trojaner
Obwohl die Mail optisch dem WhatsApp-Design ähnelt, stammt die angebliche, neue WhatsApp-Funktion nicht vom Anbieter des Instant-Messaging-Diensts. Stattdessen handelt es sich dabei um eine nicht ganz typische Phishing-Mail. Sobald ein Empfänger den darin enthaltenen Play-Button betätigt, wird er auf eine Website weitergeleitet und aufgefordert, seine menschliche Herkunft zu bestätigen. Kommt man der Aufforderung nach, wird ein Trojaner-Virus installiert. Dieser soll unter anderem die im Browser gespeicherten Anmeldeinformationen abrufen und an die Cyberkriminellen weiterleiten können.
Nach Angaben der Sicherheitsexperten von Armorblox sollen die Betrüger mindestens 27.660 Phishing-Mails verschickt haben. Bei der Absender-Domain handelt es sich dabei um „mailman.cbddmo.ru“, die zum Moskauer Straßenverkehrssicherheitszentrum gehören soll. Die Sicherheitsforscher vermuten, Hacker hätten die seriöse Domain dazu missbraucht, um die Schutzfilter von E-Mail-Diensten zu umgehen – was offenkundig auch geglückt ist.
Was können Betroffene tun?
Solltest du eine E-Mail bezüglich einer WhatsApp-Sprachnachricht erhalten haben, empfiehlt es sich, diese in den Spam-Ordner zu verfrachten. Denn WhatsApp bietet einen solchen Service nicht an. Zwar ist es möglich, Sprachnachrichten mittels der Teilen-Funktion direkt aus der App heraus zu verschicken. Dabei werden diese allerdings als „normale“ Medien versandt – gänzlich ohne WhatsApp-Look. Zudem empfiehlt es sich, bei eingehenden E-Mails generell stets auf den Absender zu achten.