Shopping bedeutet längst nicht mehr der Besuch einer Innenstadt. Laut Handelsverband werden mittlerweile 13,1 Prozent aller Umsätze im Einzelhandel online generiert; Tendenz steigend. Mehr als die Hälfte verbuchen demnach die Online-Marktplätze. Das zeigt sich täglich an der großen Anzahl von Paketzustellern. Deren Lieferwagen werden mehr und mehr zu einer Belastung auf den engen Straßen in urbanen Gegenden. Immer wieder wurden Alternativen getestet, etwa die Nutzung von Drohnen.
Nun versuchen sich drei Partner im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Namen LastMileTram daran, eine bestehende Struktur für das Ausliefern von Paketen zu nutzen. Anstatt des bisher üblichen einstufigen Lieferkonzepts mithilfe von Lieferwagen, setzen die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) zusammen mit den Frankfurter Verkehrsbetrieben sowie Amazon auf die Tram für den Transport der Pakete vom Stadtrand ins Zentrum. Auf diesem Weg sollen nicht nur die stark befahrenen Verkehrsadern der Stadt entlastet, sondern auch der Ausstoß von CO₂ während des Lieferprozesses verringert werden.
Amazon setzt auf die Tram
Dazu wird auf einen in drei Stufen gegliederten Prozess gesetzt. Zunächst werden die einzelnen Pakete von einem Verteilzentrum des Händlers mit einem elektrisch angetriebenen Transporter zu einer Straßenbahnhaltestelle gefahren. Von dort aus werden sie von Straßenbahnen zu zwei Haltestellen in der Stadt verbracht. Die Bahnen, die auch als GüterTram bezeichnet werden, sind speziell für die Transportaufgaben ausgelegt. An den Endpunkten werden die Lieferungen schließlich auf ebenfalls elektrisch betriebene Lastenräder umgeladen und an die einzelnen Empfänger verteilt.
Dem Projekt liegen dabei Simulationen zugrunde, bei denen sich neben den ökologischen auch ökonomische Vorteile gezeigt hatten. Nun wollen die Forscher überprüfen, ob die Ergebnisse sich auch auf den realen Betrieb übertragen lassen.
Anschließend erhofft sich das Team um Projektleiter und Hochschulpräsident Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt UAS, das Konzept auf weitere Standorte übertragen zu können. Und auch für Amazon würde ein Erfolg einen doppelten Gewinn bedeuten. Der Konzern möchte bis 2040 klimaneutral arbeiten. Dazu versucht der Konzern seinen Versand auf vielfältigen Wegen zu optimieren, etwa durch den Verzicht auf Verpackungen.
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