Lange war es bei Handynummern einfach: 0171-Nummern gehörten Telekom-Kunden, 0172-Nummern denen von Vodafone, 0177-Nummern kamen im E-Plus-Netz (heute Telefónica O2) zum Einsatz und Nummern mit der Vorwahl 0179 waren bei O2 oder den jeweiligen Vorgängermarken. Doch das ist Schnee von gestern. Längst gibt es weitaus mehr Vorwahlen im Handynetz. Der Grund: Die zur Verfügung stehenden Nummern reichten für die Masse an Handyverträgen nicht mehr aus. Nachdem die Bundesnetzagentur zunächst die verbleibenden 017er Vorwahlen komplett vergeben hatte, folgten Nummern mit 016x. Doch auch das reicht schon lange nicht mehr aus, weswegen längst auch Handynummern mit 0151, 0152 und 0157 und 0159 auftauchen. Jetzt aber kommt eine komplett neue Nummer auf den Markt, die mit Telekom, Vodafone und O2 nichts zu tun hat.
1&1 vergibt Nummern mit 01556-Vorwahl
Der Hintergrund: der offizielle Start von 1&1 als vierter deutscher Netzbetreiber. Am 8. Dezember soll dieser Start mit deutlicher Verspätung erfolgen. Damit endet bei 1&1 dann auch der Vertrieb der Tarife im Netz von O2. In der Folge hat 1&1 auch keinen Zugriff mehr auf Rufnummern von O2.
Da 1&1 den Schritt von einem Provider zum Netzbetreiber lange geplant hat, hat man schon 2017 eine eigene Rufnummerngasse beantragt. Die 015566 ist seitdem der 1&1 genauer gesagt damals noch der Drillisch Netz AG zugeordnet. Nummern aus diesem Bereich wurden aber bislang nie an Endkunden vergeben. Das wird sich nun ändern. Wie ein Sprecher des Unternehmens bestätigte, werden die Kunden mit Start des Netzes Rufnummern aus dem 01556x-Bereich bekommen, wenn sie keine eigene Rufnummer mitnehmen. Denn auch das ist natürlich weiterhin möglich. Schon längst ist nicht mehr an den Vorwahlen erkennbar, in welchem Netz eine Nummer tatsächlich geschaltet ist.
Nach Angaben von 1&1 wird die neue Vorwahl aus allen Netzen erreichbar sein. Zu hoffen ist, dass sie auch in allen Abrechnungssystemen korrekt hinterlegt ist. Insbesondere bei Flatrates in alle Netze könnte es sonst am Monatsende eine böse Überraschung geben. Der Start von 1&1 erfolgt am 8. Dezember. Ab diesem Stichtag buchen sich neu geschaltete SIM-Karten von 1&1 und den diversen Drillisch-Marken primär ins Netz von 1&1 ein, sofern du dich zufällig in der Nähe eines Sendemastes befindest. Davon gibt es aber aktuell nämlich gerade einmal etwas mehr als 60 Stück. In allen anderen Regionen nutzt du per National-Roaming weiterhin das Netz von O2, ab nächstem Sommer dann Vodafone.