Neue Telefonnummer für Deutschland geplant: Wen erreichst du unter 113?

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Die Notrufnummer von Polizei (110) und Feuerwehr (112) sollte in Deutschland sprichwörtlich jedes Kind kennen. Jetzt soll eine neue dreistellige Telefonnummer kommen, die 113. Auch sie soll dir in der Not weiterhelfen.
Ein Telefon mit der gewählten Telefonnummer 113
113: Neue Telefonnummer geplantBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Kurze, prägnante Telefonnummern, die bundesweit gültig sind, haben ihre Berechtigung. Neben den Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr gibt es bereits seit vielen Jahren die Behördennummer 115. Zudem sind zahlreiche sogenannte Rufnummern für Dienste von sozialem Wert geschaltet. Diese Nummern beginnen allesamt mit der Ziffernfolge 116, gefolgt von drei weiteren Ziffern. Hier findest du beispielsweise die 116 116, die Nummer für die „Sperrung von elektronischen Berechtigungen“ wie Kreditkarten. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst 116 117 ist in dieser Rufnummerngasse angesiedelt.

113 soll ab Mitte 2026 nutzbar sein

Jetzt aber plant das Bundesgesundheitsministerium, die Notrufnummer 113 zu etablieren. Sie soll die 110 von der Polizei und 112 von der Feuerwehr ergänzen. Anrufen sollen Menschen mit einer akuten seelischen Notlage. Konkret denkt das Ministerium an Menschen mit Suizidgedanken, Sterbewillige, Personen in Krisensituationen, Angehörige, nahestehende Personen und Hinterbliebene. Primär soll die neue Nummer die Möglichkeit der unmittelbaren technischen Weiterleitung an bereits regional verfügbare Krisendienste schaffen.

In einem Referentenentwurf, in dem es um einen Gesetzesentwurf zur Stärkung der nationalen Suizidprävention geht, spricht man von einer nationalen Koordinierungsstelle. Sie soll zusammen mit den Ländern ein Konzept zum Aufbau und Betrieb dieser zentralen und unentgeltlichen Krisendienst-Rufnummer vorantreiben. „Eine zentrale Krisenrufnummer mit der „113“ und einer Erreichbarkeit über 24 Stunden am Tag und an allen sieben Tagen der Woche stellt durch ihre leichte Erreichbarkeit eine niederschwellige und anonyme Unterstützung in Krisensituationen dar und kann die Zahl der Suizide reduzieren“, heißt es in dem Entwurf. Erfahrungen aus dem Ausland würden zeigen, dass durch eine zentrale Krisenrufnummer Suizide effektiv verhindert werden können.

Die Einführung soll bis Ende Juni 2026 erfolgen, allerdings nicht als echte Notfallnummer wie 110 oder 112. „Mit einer Notruf-Funktionalität wären erhebliche rechtliche und technische Konsequenzen verbunden. Insbesondere sind bei dem Betrieb einer Notrufnummer sämtliche unmittelbar geltenden sowie im nationalen Recht umgesetzten europäischen Vorgaben zum Notruf zu beachten“, heißt es in dem Entwurf. Man strebe daher an, dass die Nummer technisch wie die Behördennummer 115 funktioniere.

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