In Städten mit engen Parkplätzen dürften die gefahrenen Kilometer beim Rückwärtsfahren deutlich höher ausfallen, als jene aller Autofahrer, die Städte meiden. Dabei fahren viele nur ungern rückwärts. Der Hauptgrund dafür: Im Vergleich zum Vorwärtsfahren ist die Sicht nach hinten deutlich eingeschränkt. Aufgrund dessen und der geringeren Kontrolle über das Auto besteht ein höheres Risiko, andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse zu beschädigen. Doch ab sofort gilt ein neues Gesetz, das das Rückwärtsfahren vereinfachen soll.
Rückwärtsfahren: Das gilt ab sofort
Vor dem Rückwärtsfahren ist es wichtig, die Außenspiegel so einzustellen, dass man den größtmöglichen Bereich hinter dem Fahrzeug sehen kann. Ist man sich unsicher, hilft es, über die Schulter nach hinten zu schauen. Vor allem aber sollte man langsam fahren. Darüber hinaus statten Autobauer seit vielen Jahren mit Einparkhilfen aus. Entweder gibt es akustische Signale, die den Autofahrer mit einem Piep-Ton vor Hindernissen warnen und einen wissen lassen, wie weit man von einem anderen Auto entfernt ist. Oder es ist eine Rückfahrkamera vorhanden, die sich automatisch einschaltet, sobald man den Rückwärtsgang einlegt. Auf einem Display im Cockpit kann man beim Rückwärtsfahren anschließend sehen, wohin man fährt.
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Beide Rückfahrassistenten soll das Ausparken und Rückwärtsfahren sicherer machen. Doch während sie bislang optional waren und Autobauer häufig einen Aufschlag haben wollten, sind sie nun dazu verpflichtet, einen solchen Assistenten im Fahrzeug einzubauen. Dabei bleibt es dem Hersteller frei, ob er auf Sensoren oder eine Kamera oder gar beides setzt.
Nicht alle Autos betroffen
Der Assistent beim Rückwärtsfahren ist neben dem adaptiven Bremslicht, das wir hier erklären, und sieben weiteren Assistenten ab sofort in allen Neuwagen Pflicht. Der TÜV Nord warnt in diesem Zusammenhang mit höheren Preisen für Neuwagen. „Besonders Kleinwagen sind hiervon betroffen, weil sie noch nicht standardmäßig mit diesen Systemen ausgerüstet sind“, erklärt der TÜV. Aber: Ohne diese Systeme erhalten Fahrzeuge keine Typzulassung in der EU. Die EU-Verordnung zielt darauf ab, die Anzahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.