Ob Urlaub oder Geschäftsreise: An Flughäfen auf der ganzen Welt hat sich seit Jahrzehnten nicht wirklich viel verändert. Koffer aufgeben, durch die Sicherheitskontrolle und Bordkarte vor dem Einsteigen ins Flugzeug vorzeigen funktioniert heute wie vor 50 Jahren. Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Nachdem bereits an vielen Flughäfen neue Scanner installiert wurden, die Fluggästen erlauben, Laptops, Tablets und Flüssigkeiten in ihren Taschen zu lassen, sollen sich jetzt noch mehr Dinge verändern. Die Pläne zur Umstrukturierung der Luftfahrtindustrie verraten, worauf sich alle Reisenden in Zukunft einstellen müssen.
Was sich bald an jedem Flughafen ändert
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und das für die Politik zuständige UN-Gremium räumen mit den bestehenden Flughafen-Regeln auf. Sie führen einen neuen, digitalen Reiseausweis ein. Dieser soll den gesamten Bordkarten- und Check-In-Prozess komplett umkrempeln. Das Einchecken für Flüge 48 oder 24 Stunden vorher übers Internet wird damit überflüssig. Auch am Flughafen muss man nicht mehr zum Check-in-Schalter. Stattdessen bekommen Fluggäste bereits bei der Buchung eines Fluges einen „digitalen Reisepass“, den sie auf ihr Handy herunterladen können. Er wird automatisch aktualisiert, wenn Änderungen an der Buchung vorgenommen werden. Das hat mehrere Vorteile.
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So kann man etwa einen Sitzplatz umbuchen, ohne dass eine neue Bordkarte erstellt werden muss. Aber auch bei Anschlussflügen oder Verspätungen und Störungen gibt es Vorteile. Sitzt man im Flugzeug und der Flug hat Verspätung, sodass man seinen Anschlussflug nicht bekommt, muss man bisher am Flughafen an einen Schalter und umbuchen. In Zukunft bekommt man eine Push-Benachrichtigung von der Fluggesellschaft aufs Handy, mit Details zum neuen Flug, ohne dass man am Flughafen zum Schalter muss. Der digitale Reisepass und die Bordkarte werden automatisch aktualisiert.
Zudem gibt es Pläne, beispielsweise auch Autovermieter einzubinden. Diese würden dann informiert, wenn ein Passagier aufgrund einer Verspätung sein gebuchtes Fahrzeug nicht rechtzeitig abholen kann. Auch die Gepäckverfolgung könnte Teil des digitalen Reisepasses werden, heißt es.
So läuft der neue Check-in
Doch wie checkt man in Zukunft ein, wenn nicht online oder am Schalter am Flughafen? In Zukunft werden Fluggesellschaften informiert, sobald man den Flughafen betritt. Reist man nur mit Handgepäck, wird das Gesicht an den Gates vor der Sicherheitskontrolle gescannt. Wer einen Koffer aufgibt, wird bei der Gepäckabgabe gescannt. Mithilfe der Gesichtserkennung können sich Passagiere durch den Flughafen bewegen, ohne ihr Smartphone oder ihren Pass aus der Tasche zu nehmen, heißt es. Das System soll so entwickelt worden sein, dass die Daten eines Fluggastes innerhalb von 15 Sekunden nach jedem Gesichtsscan an einem der sogenannten Touchpoints – also etwa an den Gates vor der Sicherheitskontrolle – gelöscht werden.
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Darüber hinaus sollen Fluggäste künftig die Möglichkeit bekommen, ihren Standort mit der Fluggesellschaft zu teilen. Das soll etwa den Vorteil haben, am Flughafen eindeutige Wegbeschreibungen zum Abfluggate zu erhalten.
