Manch einer erinnert sich vielleicht noch daran, was sich im Jahr 1993 in Waco, Texas ereignet hat. Der Konflikt einer Sekte mit der Regierung der USA endete in der größten Schießerei seit dem Bürgerkrieg und einem Inferno, das zahlreiche Leben nahm. Wie kam es überhaupt dazu und was wissen wir heutzutage über die Sekte der Branch Davidians und den Militäreinsatz in Waco? All diese Fragen will Netflix in einer Mini-Serie klären.
Waco: Amerikanische Apokalypse
Was ist in Waco, Texas passiert?
Die neue Serie befasst sich mit den Geschehnissen in Waco, Texas im Jahr 1993. Im Vordergrund der Auseinandersetzung standen die Branch Davidians, eine religiöse Sekte unter der Führung von David Koresh. Die Sekte beanspruchte die Siedlung Mount Carmel Center in der Nähe von Waco, Texas für sich. Hier fand eine 51-tägige Belagerung durch Bundesbehörden statt, bei der insgesamt 82 Mitglieder der Sekte starben. Doch wie kam es überhaupt dazu?
Als ein Mitarbeiter von UPS ein Paket, das an die Sekte adressiert war, versehentlich öffnete, machte er eine schockierende Entdeckung. Im Paket befanden sich mehrere Granaten, die wohl an die Siedlung der Sekte geliefert werden sollten. Das ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) versuchte daraufhin eine Durchsuchung der Siedlung durchzuführen. Die Sekte wusste jedoch Bescheid und es kam zur größten Schießerei seit dem Bürgerkrieg, bei der mehrere Menschen starben. Die darauffolgende Belagerung dauerte 51 Tage und wurde auf der ganzen Welt mitverfolgt. Sie endete in einem Inferno, das 76 Davidianer umbrachte. Die Ursache des Feuers ist nicht genau bekannt.
Worum geht es in der Dokuserie bei Netflix?
Die dreiteilige Dokuserie bei Netflix möchte einen detaillierten Einblick in die Geschehnisse von Waco geben. Das Ziel der Serie ist laut Netflix, alle Seiten zu beleuchten. Dies gelingt durch Interviews mit Menschen, die die Situation hautnah miterlebt haben. Unter anderem wurden eine Frau von David Koresh, ein Kind, das aus der Siedlung befreit wurde, und ein Scharfschütze des FBI interviewt.
Die Geschichte von Waco wird hier also nicht nur aus einer Perspektive heraus erzählt, sondern beleuchtet auch die Erfahrungen der ehemaligen Sekten-Mitglieder.
Was macht die Serie besonders gut?
Die Dokuserie aus dem Hause Netflix behandelt nicht nur ein sehr spannendes und interessantes Thema, sondern kann auch technisch überzeugen. Der von Kritikern gelobte Filmemacher Tiller Russel agiert als Regisseur der Serie und arbeitet mit hochmodernen visuellen Techniken. Auf diese Art und Weise bekommst du als Zuschauer einen besonders guten Einblick in den Konflikt und seine Folgen.
Außerdem behandelt die Serie das immer noch aktuelle Problem von Gott und Waffen in Amerika, welches sie an diesem besonders prägnanten Beispiel zeigt. Die vielen Schichten des Konflikts kommen hier besonders gut zur Geltung und erlauben einen einzigartigen Einblick in die verschiedene Ansichten und Mentalitäten.