Netzausbau bei Telekom & O2: Handyempfang verbessert

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Selten hat sich beim Mobilfunkausbau so viel getan, wie in den vergangenen Wochen und Monaten. Jetzt werfen die Mobilfunker einen Blick zurück und zeigen, wie viele Sender neu errichtet wurden, um die Netze weiter zu verdichten.
Techniker errichten einen Mobilfunkmast
Der Mobilfunk-Netzausbau geht voranBildquelle: Deutsche Telekom

Sowohl Telekom als auch Telefónica O2 haben in den vergangenen Tagen Zahlen zum aktuellen Netzausbau vorgelegt. Demnach hat die Telekom in den vergangenen vier Wochen die Mobilfunkversorgung an 535 Standorten ausgebaut. Das bedeutet aber nicht, dass sie binnen nur vier Wochen 535 neue Masten errichtet hat. Es sind „nur“ 96 Standorte, die neu gebaut wurden. Doch auch diese Zahl ist beachtlich. Denn das sind pro Arbeitstag fast fünf neue Standorte. Wenn man bedenkt, wie aufwendig der Bau eines neuen Standortes ist und dass ein Standort im ländlichen Raum schnell 300.000 Euro kosten kann, wird deutlich, welche Investments hier zu stemmen sind.

Mobilfunker erhöhen Kapazitäten an Standorten

An den übrigen 439 ausgebauten Standorten hat die Telekom die Mobilfunk-Kapazität erhöht, um das Netz besser zu machen. Das erfolgt in der Regel durch die Aufschaltung weiterer Mobilfunk-Frequenzen, die zusätzliche Kapazität mit sich bringen. An 89 dieser Standorte wurde erstmals 5G in Betrieb genommen. Auf der besonders schnellen 3,6-GHz-Frequenz funken bundesweit jetzt mehr als 12.800 5G-Antennen in 950 Städten und Gemeinden. Nur hier sind dann auch Download-Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich. Die übrige 5G-Netzabdeckung erfolgt durch das DSS-Verfahren oder 5G auf 700 MHz-Frequenzen.

Netzausbau bei O2: 5G im Fokus

Bei O2 berichtet man über 4.800 Maßnahmen im Netzausbau seit Anfang des Jahres. Zwischen Juli und September seien Arbeiten an 1.400 Standorten erfolgt. Seit Jahresbeginn hat O2 Telefónica 700 neue Mobilfunkstandorte errichtet, um Funklöcher zu schließen und das Netz zu verdichten. Neue Standorte funken unter anderem in Kluis auf Rügen, Braderup auf Sylt, Rathen in der Sächsischen Schweiz, Bad Wiessee am Tegernsee, Losheim am See und Monschau-Rohren in der Eifel.

Für mehr 5G-Empfang sorgen 1.900 zusätzliche 5G-Sender, die O2 Telefónica seit Jahresbeginn in Betrieb genommen hat. Mit seinem 5G-Netz erreicht der Telekommunikationsanbieter mittlerweile 96 Prozent der Bevölkerung. In den vergangenen drei Monaten hat O2 5G auf den 3,6-GHz-Frequenzen in Städten wie Berlin, Hamburg, Bremen, Dresden, Frankfurt am Main, Mannheim, München, Essen, Düsseldorf und Köln weiter ausgebaut. Neue 5G-Sender funken zudem in Lüneburg, Groß Kreutz (Havel), Dippoldiswalde, Bad Tölz, Leutkirch im Allgäu, Bingen am Rhein, Lingen (Ems), der Samtgemeinde Hage sowie in hunderten weiteren Gemeinden.

Keine aktuellen Zahlen von Vodafone & 1&1

Vodafone hat auf unsere Anfrage keine aktuellen Zahlen mitgeteilt. Zuletzt berichtete Vodafone im Juli, man habe im Frühlingsquartal 1.400 Bauprojekte vollendet, darunter 180 Neubauten. Mit 27.000 Standorten zählt Vodafone die wenigsten Sendemasten der drei etablierten Netzbetreiber.

1&1 nutzt bei Neuverträgen das Vodafone-Netz mit und wird seine Kunden bis Ende 2025 im National Roaming auf Vodafone umstellen. Mit Zahlen zum Netzausbau ist 1&1 indes sehr zurückhaltend, allerdings fallen vorrangig in Großstädten immer mehr Antennen auf, die aber offenbar oftmals noch nicht senden. Zuletzt hieß es im August, man habe 400 eigene, von Kunden nutzbare Antennen.

Auch, wenn es natürlich noch Funklöcher in Deutschland gibt und vermutlich auch noch länger geben wird: Die Handynetze sind hierzulande nicht so schlecht, wie sie gemacht werden, findet unser Redakteur in einem aktuellen Kommentar.

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