Nach Kanada hat Netflix nun auch in den USA und in Großbritannien kräftig an seiner Tarifstruktur gerüttelt. Der beliebte Basis-Tarif ohne Werbung steht ab sofort auch in diesen beiden Ländern nicht mehr zur Verfügung. Heißt: Wer Netflix ohne Werbung sehen möchte, muss als Neukunde mindestens das teurere Standard-Abo buchen. Bestandskunden können das Basis-Abo ohne Werbung zumindest vorerst wie gewohnt weiter nutzen.
Netflix streicht Basis-Abo ohne Werbung auf den ersten Blick auch in Deutschland
In Deutschland ist das Basis-Abo ohne Werbung noch weiter erhältlich. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier entsprechende Änderungen greifen und ohne Werbung nur noch das Standard- und Premium-Abo nutzbar ist. Neukunden, die sich für ein Abo von Netflix entscheiden, sehen nämlich schon jetzt auf den ersten Blick keine Möglichkeit mehr, das Standard-Abo ohne Werbung abzuschließen. Erst wenn man auf der entsprechenden Anmeldeseite auf einen kleinen Button mit der Aufschrift „Alle Abos anzeigen“ klickt, hat man dazu noch die Möglichkeit.
Netflix: Viele neue Nutzer
In der Nacht zu Donnerstag hat Netflix zudem neue Zahlen für das abgeschlossene Quartal vorgelegt. Der Umsatz ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres von 7,97 auf 8,19 Milliarden US-Dollar gestiegen. Der Gewinn legte minimal von 1,44 auf 1,49 Milliarden Dollar zu. Die Zahl der weltweit registrierten Mitglieder, die für ihr Netflix-Abo zahlen, legte im Vergleich zum Vorquartal von 232,5 auf 238,4 Millionen zu. Damit steigerte sich die Zahl der Neukunden, die in Summe im zweiten Quartal bei 5,9 Millionen lag, ähnlich stark, wie im vergangenen Weihnachtsquartal.
Hauptgrund für das starke Nutzerwachstum: Netflix geht seit einigen Monaten in mehreren Ländern stärker gegen das sogenannte Account-Sharing, also das Teilen des Passworts für einen Nutzeraccount unter Freunden und Familienmitgliedern, vor; unter anderem auch in Deutschland. In Regionen, in denen man Maßnahmen gegen das Account-Sharing ergriffen habe, falle der Umsatz jetzt höher aus, ließ Netflix nach Börsenschluss in den USA wissen.
Die Aktie des Unternehmens erlebte im nachbörslichen Handel trotzdem einen Kursrutsch. Denn der Streamingdienst stellte für das dritte Quartal des laufenden Jahres neben einem ähnlich starken Kundenzuwachs wie im zweiten Quartal einen Umsatz in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten aber mit 8,7 Milliarden Dollar gerechnet und reagierten entsprechend enttäuscht auf die neue Prognose. Auch der Umsatz im laufenden Quartal hatte unter den Erwartungen gelegen.
Beliebteste Serien und Filme aller Zeiten
In seinen aktuellen Quartalszahlen hat Netflix auch ein Update zu den auf dem Streamingportal beliebtesten Serien und Filmen aller Zeiten verraten. Die am häufigsten abgerufene Serie: „Squid Game“. Die erste Staffel wurde mehr als 265 Millionen Mal gestreamt. Auf dem zweiten Platz folgt Staffel 1 von „Wednesday“ (252,1 Millionen Abrufe), den dritten Platz belegt die vierte Staffel von Stranger Things (140,7 Millionen Abrufe). Bei den Filmen führt „Red Notice“ (230,9 Millionen) vor „Don’t Look Up“ (171,3 Millionen) und „The Adam Project“ (157,6 Millionen).