Als einer der führenden Streaming-Anbieter scheint Netflix ein weiteres Standbein neben dem Geschäft mit Filmen und Serien aufbauen zu wollen. Als geeignetes Feld sieht man dafür den Gaming-Bereich, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Bericht der Webseite The Information schreibt. Demnach wolle der Anbieter sich in Zukunft auch auf Videospiele spezialisieren. Doch wie soll das funktionieren?
Netflix als Gaming-Dienst
Können Nutzer in Zukunft nicht nur ihre Lieblingsserien und –filme über den US-Anbieter streamen, sondern einfach in einen Gaming-Bereich wechseln? So wird es vermutlich nicht aussehen. Denn laut Reuters steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen. Netflix soll sich mit Branchengrößen getroffen haben, um die eigene Gaming-Plattform auf Kurs zu bringen und eine Führungsperson einstellen zu können. Wie es heißt, soll das Unternehmen sich Apples Abomodell „Apple Arcade“ zum Vorbild machen und den Spielbereich beispielsweise optional als Paket anbieten. Vergleichbar ist das Modell auch mit Microsofts „GamePass“ für die Xbox.
Den Schritt wagt Netflix in einer Zeit, in der Videospiele durch die Corona-Pandemie eine starke Nachfrage erleben. Zeitgleich nimmt aber auch die Streaming-Konkurrenz rund um Amazon Prime Video und Disney+ immer weiter zu. Disney+ kündigte jüngst an, den eigenen Dienst in Zukunft deutlich weiter ausbauen zu wollen. Der Mickey-Mouse-Konzern hat den Vorteil, Blockbuster wie die Marvel-Filme exklusiv auf der eigenen Plattform anbieten zu können.
Laut einem weiteren Artikel der Webseite Axios soll Netflix seinen Nutzern ab dem kommenden Jahr Gaming-Pakete anbieten wollen. Die Spiele sollen auf den Serien und Filmen von Netflix basieren, die extra für den hauseigenen Gaming-Service entwickelt werden. Wie es heißt, plane Netflix für den Ausbau auch eigene Entwicklerstudios. Bis dato gibt es aber noch keine offiziellen Stellungnahmen von Netflix selbst.
Schritt kündigte sich bereits an
Dass Netflix in die Gaming-Branche vordringt, ist nicht unbedingt überraschend. In jüngerer Vergangenheit sicherte sich das Medienunternehmen stetig mehr Inhalte, die auf Interaktion setzen. Wie etwa „Black Mirror: Bandersnatch“ oder „Du gegen die Wildnis“. Hier können Nutzer entscheiden, wie es mit den Charakteren weitergeht. Außerdem produzierte Netflix Serien wie „Stranger Things“ oder „The Witcher“, denen jeweils Spiele vorausgingen.