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Netflix, DAZN, Apple & Disney: Der Schuss geht nach hinten los!

4 Minuten
Die besten Serien und aktuelle Filme gibt es schon seit Jahren vor allem im Streaming – Netflix & Co sei Dank. Millionen Kunden haben mehrere Streaming-Dienste abonniert und so Zugriff auf Millionen Inhalte. Doch damit dürfte bald Schluss sein.
Streaming-Dienste erhöhen Preise: Das geht nach hinten los
Streaming-Dienste erhöhen Preise: Das geht nach hinten losBildquelle: Glenn Carstens-Peters / Unsplash

Bisher war es eigentlich einfach und bequem: Wer stets Zugriff auf interessante Serien und Filme haben wollte, hatte ein Netflix-Abo, das er je nach Interesse um ein oder zwei weitere Streaming-Dienste ergänzt hat. Wer Kinder hat oder auf Star Wars steht, entschied sich hier vielleicht eher für Disney+, Apple-Nutzer und alle die Wert auf hochwertigen Content legten, nutzten Apple TV+ und wer noch ein wenig Sport sehen wollte griff zu den Diensten von DAZN und/oder Sky. Ob man zwei, drei oder gar vier Dienste abonnierte – angesichts von Preisen von 5 bis 10 Euro für viele Haushalte egal. Doch das ist die Welt von gestern.

Sport-Streaming kostet schon 120 Euro monatlich

Denn so einfach und finanziell entspannt es war, sich gleich mehrere Dienste in ein Dauer-Abo zu legen, so teuer wird es jetzt. Ein Beispiel: DAZN war einst gestartet mit dem Versprechen, Sport für 10 Euro ins Wohnzimmer zu streamen. Dann kamen Champions League und Teile der Bundesliga und schon kostet das monatlich kündbare Abo stolze 45 Euro. Wer die Bundesliga komplett sehen will, braucht auch noch ein Sky-Abo (Wow-Streaming ab knapp 30 Euro) und schon ist der Fußball-Fan 75 Euro los. Dabei fehlt aber noch die Europa League (RTL+ ab 7 Euro).

Wer es richtig sportlich mag, kann dann auch noch Dyn (unter anderem Handball und Basketball) für 14,50 Euro monatlich und Magenta Sport (3. Fußball-Liga, Eishockey) für weitere 19,95 Euro buchen. Damit wäre die Haushaltskasse des Sportfans schon mal um knapp 120 Euro monatlich erleichtert. Wohlgemerkt: Keiner der Streaming-Dienste sieht sich bis heute in der Lage, UHD-Signale zu streamen.

Serien und Filme: Preissteigerungen von 33 Prozent

Bei der Unterhaltung sieht es nicht besser aus. Netflix für 10 Euro? Das war einmal. Das Standard-Abo kostet mittlerweile knapp 13 Euro, sofern du dich nicht mit Werbung berieseln lassen willst. Legst du Wert auf UHD-Inhalte, bist du direkt 18 Euro los. Ein ähnliches Bild bei Disney+. Der Dienst war einst für günstige 6,99 Euro monatlich an den Start gegangen und kostete zuletzt 8,99 Euro. Seit Anfang November kostet Disney+ mit UHD-Inhalten stolze 11,99 Euro monatlich. Eine Preiserhöhung um 33 Prozent. Das bisherige 8,99 Euro-Abo bleibt – aber nur noch mit HD-Inhalten. Auch hier: Werbung macht das ganze wie bei Netflix günstiger.

Und Apple TV+? Einst für 4,99 Euro als Mitnahme-Streaming-Dienst gestartet, kostet Streaming bei Apple künftig mit 9,99 Euro das Doppelte. Und schon ist der Streaming-Fan – noch ohne Sky/Wow TV – schon bei stolzen 40 Euro monatlich, die sich mit verschiedensten Nischendiensten beliebig nach oben schrauben lassen. Schließen wollen auch Joyn, Magenta TV, Paramount+, Amazon, RTL+ und sogar die ARD und das ZDF mit Premium-Diensten ein Stück vom Streaming-Kuchen abhaben. Mit Peacock hat der erste Streaming-Dienst Deutschland schon wieder mit wehenden Fahnen verlassen. Das Haifischbecken war wohl zu groß, das Angebot zu schlecht.

Streaming-Dienste verlieren Kunden, statt Umsatz zu optimieren

Doch dieser Kuchen wird nicht größer. Er wird kleiner. Angesichts knapper Haushaltskassen wird der Schuss, die Preise zu erhöhen, für viele Dienste nach hinten losgehen. Denn wer bisher ein Abo einfach mal einen Monat laufen ließ, auch wenn er es nicht so intensiv genutzt hat, der wird künftig schnell auf „Abo kündigen“ klicken, wenn die Lieblingsserie zu Ende gebinged ist. Diesen Kunden zurückzugewinnen, ist teuer. Und mitunter unmöglich. Denn der Kunde testet vermutlich längst einen anderen Dienst, der auch gute Inhalte hat.

Die Zeiten von zwei oder drei Parallel-Abos, die einfach mal nebenbei laufen, sind vorbei. Am Ende wird der Streamingdienst dadurch nicht mehr, sondern weniger Geld einnehmen und die Kosten für die Akquise neuer Kunden steigt.

Immerhin: Es mehren sich die Zeichen, dass du durch Bundle-Angebote sparen kannst – etwa wenn du einen TV-Streaming-Dienst mit einem anderen Streaming-Dienst zusammen buchst.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Und der nächste dreht an der Preisschraube.

    Streaminganbieter (HBO) MAX streicht Features und verlangt für 4K HDR und Dolby Atmos mehr Geld

    https://www.4kfilme.de/streaminganbieter-hbo-max-streicht-features-und-verlangt-fuer-4k-hdr-und-dolby-atmos-mehr-geld/

    Antwort
  2. Nutzerbild Burkhard Hempel

    Das ist auch der Grund, warum ich außer auf Streaming, weiter auf den Kauf von DVDs und Blue Rays setze…

    Antwort

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