Es war eine große Überraschung, als jüngst bekannt wurde, dass Nokia nach vielen Monaten seine Patentstreitigkeiten mit den chinesischen Smartphone-Marken Oppo und OnePlus beilegen konnte. Jetzt gesellt sich eine weitere Marke dazu. Denn die wie Oppo und OnePlus zum Konzern BBK Electronics zählende Marke Vivo hat nun ebenfalls alle juristischen Patentauseinandersetzungen mit Nokia klären können. Das teilten Nokia und Vivo am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung mit.
Deutsche Smartphone-Kunden erhalten mehr Auswahl durch Vivo
Beide Unternehmen haben eine gegenseitige globale Patentlizenzvereinbarung unterschrieben, die unter anderem die gegenseitige Nutzung von essenziellen 5G-Patenten beinhaltet. Die Vereinbarung deckt aber auch andere Mobilfunkkommunikationstechnologien ab, wie es heißt. In jedem Fall: Die aktuell laufenden Rechtsstreitigkeiten werden in allen Ländern beigelegt, was unter anderem zur Folge hat, dass Vivo auch hierzulande wieder Smartphones verkaufen darf. Aktuell zeigt die Homepage von Vivo noch an, dass Produkte des Unternehmens „nicht in Deutschland erhältlich“ sind. Das sollte sich wie bei OnePlus aber zeitnah ändern.
Offiziell teilte eine Sprecherin auf Anfrage von inside digital mit: „Unser langfristiges Engagement für den europäischen Raum und den deutschen Markt bleibt unverändert. Unsere Anwender können sich auf starke Produkte mit kontinuierlichen Software-Updates und umfassendem Kundenservice verlassen. In Abstimmung mit seinen lokalen autorisierten Vertriebsgesellschaften überprüft und passt Vivo seine Geschäftsstrategie ständig an.“ Man wolle über künftige Aktualisierungen auf dem Laufenden halten, könne derzeit aber noch keine näheren Details nennen.
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Nokia erwartet zusätzliche Geldflüsse durch Patent-Deals
Nokia und Vivo betonen, sich auf die neu geschlossene Zusammenarbeit zu freuen. Während für Vivo vertriebliche Aspekte im Fokus der positiven Grundstimmung stehen dürften, blickt man bei Nokia mit einer ordentlichen Portion Genugtuung auf eine „langfristige Stabilität“ im Lizenzgeschäft. Die jetzt mit Vivo, OnePlus und Oppo geschlossenen Abkommen dürften schließlich für stabile Geldflüsse mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die künftigen Geschäftsberichte sorgen. Vivo wird dem Vernehmen nach auch Nachzahlungen leisten, um Nokia entgangene Lizenzgebühren im Streitzeitraum auszugleichen.
Die Sparte Nokia Technologies soll auch wegen der neuen Patentvereinbarungen mittelfristig wieder einen jährlichen Nettoumsatz in Höhe von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro erreichen. Im Jahr 2023 lag er zuletzt bei knapp 1,1 Milliarden Euro. In der Technologie-Sparte laufen aber nicht nur Gelder für Smartphone-Lizenzen ein. Nokia investiert hier nach eigenen Angaben auch in die Wachstumsbereiche Automobil, Unterhaltungselektronik, IoT und Multimedia.
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