Nächste Energiekrise im Anflug? Dieses Warnsignal alarmiert

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In Deutschland sind die Stromtarife unerwartet stark gestiegen - und das, obwohl zurzeit Unmengen an Erneuerbaren in das Netz fließen, die den Strompreis sogar immer häufiger ins Negative stürzen lassen. Erste Befürchtungen einer neuen Energiekrise werden laut. Doch wie groß ist das Risiko wirklich?
Nächste Energiekrise im Anflug - Dieses Warnsignal alarmiert
Nächste Energiekrise im Anflug - Dieses Warnsignal alarmiertBildquelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Seit der Energiekrise, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine über Deutschland hereinbrach, sind Verbraucher aufmerksamer geworden, was Schwankungen am Energiemarkt betrifft. So nehmen viele es als Warnsignal wahr, dass die Stromtarife plötzlich unerwartet stark angestiegen sind. Obwohl zu immer mehr Stunden der Strom zu negativen Preisen an der Börse gehandelt wird, ist der Strompreis für Neukunden auf den höchsten Stand seit Januar 2024 gestiegen. Rund 28 Cent pro Kilowattstunde müssen Kunden jetzt zahlen. Droht tatsächlich eine neue Energiekrise?

Strompreise ziehen an, Gaspreise stiegen bereits konstant

Der Gaspreis steigt bereits seit dem Frühjahr konstant an. Kostete die Kilowattstunde (kWh) im April noch 7,36 Cent sehen sich Verbraucher nun mit Kosten von 8,87 Cent pro kWh konfrontiert. Das ist für sich allein betrachtet jedoch kein Grund zur Besorgnis. Noch immer sind die Gaspreise weit entfernt davon, alte Höchstwerte zu erreichen. Wesentlich interessanter ist dieser Faktor, da er es offensichtlich nicht ist, der den Strompreis antreibt. Nicht selten verlaufen die Kurven für Strom- und Gaspreise parallel zueinander, da in Deutschland noch immer viele Gaskraftwerke Strom auf Abruf bereitstellen. Während das Gas jedoch schon länger anstieg, fiel der Strompreis und verharrte auf einem niedrigeren Niveau. Bis zum jetzigen Zeitpunkt. Das Vergleichsportal Verivox vermutet dahinter einen aktuell sehr dynamischen Wettbewerb um Neukunden. So hätten die günstigsten Versorger ihre Preise offenbar aktuell angehoben.

Eine drohende neue Energiekrise zeichnet sich somit am Horizont nicht ab. Auch wenn es derzeit einen Risikofaktor gibt, den man nicht vernachlässigen sollte. Die Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine sind unverändert hoch. Solche geopolitischen Konflikte übertragen sich auch international. Zunächst finden sich die Anstiege jedoch in den Öl- und Gaspreisen, bevor sie sich auf die Strompreise auswirken. Durch die erneute Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah steigt der Ölpreis jedoch seit einigen Tagen an. Am 27. August stieg er auf rund 95,61 Euro pro 100 Liter. Für 2024 ist das insgesamt betrachtet jedoch kein hoher Wert. Insbesondere, nachdem der Ölpreis zuletzt rückläufig war.

Da die Ölpreise sich stark an die geopolitische Situation anpassen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen ist. Dass sich diese Preissteigerungen allerdings in einer neuen, langwierigen Energiekrise niederschlagen, scheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich. Die günstigsten Stromanbieter dürften ihre Preise dennoch angepasst haben, um entsprechende Schwankungen bei Einkaufspreisen schon jetzt einzukalkulieren.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Oh doch, wir sollen uns auf steigende Kosten einstellen.
    Ab dem 1.1.2025 fliest kein russisches Gas über Ukraine nach Osteuropa. Und Ölpipeline hat Ukraine, auf Befehl aus Brüssel, schon vor einem Monat blockiert, um dem Orban eine auszuwischen.
    Die fehlenden Mengen an Gas und Öl müssen in den EU-Ländern irgendwie ersetzt werden, somit wird das ganz EU treffen.
    Immer öfter vorkommende negative Strompreise werden auf uns Verbraucher umgelegt, und obwohl es immer mehr „Öko“-Strom gibt, müssen wir immer tiefer in die Taschen greifen, um überschüssigen Strom zu subventitionieren.
    Ich hoffe wirklich auf eine neue Regierung, die diesen Wahnsin beendet.

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