Nach iPhone-Reparatur: Beliebte App nicht mehr nutzbar

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Ein defektes Smartphone ist immer eine problematische Angelegenheit, die für Stress sorgt. Doch selbst nach der Reparatur kann das „neue“ Gerät Probleme machen, wie der Fall eines iPhone-Besitzers beweist.
Ein defektes iPhone kann für unerwartete Probleme sorgen
Ein defektes iPhone kann für unerwartete Probleme sorgenBildquelle: Shubham Bombarde / Unsplash

Selbst den vorsichtigsten Personen kann es passieren, dass das Smartphone aus den Händen rutscht. Ist das Handy dann beschädigt, dürfte in vielen Fällen eine Reparatur anstehen. Genau dies ist dem Entwickler Finn Voorhees passiert, dessen iPhone den Absturz auf eine Treppe aus Beton nicht überstanden hat. Die Rückseite war gesplittert und eine Lautstärketaste war ebenfalls defekt. Es wurde eine Reparatur fällig. Doch nach dieser gab es eine weitere böse Überraschung.

Apple repariert iPhone und eine App verbannt das neue Gerät

Dank AppleCare war die Reparatur bei einem durch Apple autorisierten Anbieter glücklicherweise eine relativ günstige Angelegenheit. Ursprünglich sollten nur die defekten Bauteile ersetzt werden. Im Rahmen der Reparatur stellte sich aber heraus, dass es ein kompletter Austausch – aufgrund von Kratzern am Display – fällig wird. Die Kosten: 99 Euro für das neue iPhone.

Doch bei der Wiederherstellung der Apps musste Voorhees ein Problem mit Snapchat feststellen. Beim Versuch, sich einzuloggen, erschien eine Fehlermeldung: „SS06: Device Banned“. Der Anbieter hat das iPhone also verbannt, ein Login ist nicht mehr möglich. Der Fehler betraf aber wohlgemerkt nur dieses Smartphone, auf einem anderen Gerät konnte er sich weiterhin anmelden.

Bei der Suche nach einer Erklärung für den Fehler fanden sich dann weitere Hinweise. So schreibt Snap, der Entwickler hinter Snapchat, dass es nicht möglich, sei ein Gerät wieder freizuschalten. Der Grund für den Bann ist vermutlich der vorherige Besitzer des Smartphones. Es war also kein vollständig neues iPhone, sondern wie so oft bei Reparaturen ein runderneuertes Gerät.

iPhone landet auf Block-Liste von Snapchat

Laut Snapchats Dokumentation werden Geräte auf die Blockliste gesetzt, wenn Missbrauch oder wiederholte Verstöße gegen die Community-Richtlinien festgestellt wurden. Der Support kann in diesem Fall nicht helfen.

Da Voorhees aber selbst ein Entwickler ist, fragte er sich, wie eine derartige Blockierung einen vollständigen Reset überstehen kann. Insbesondere da Apple das Tracking eines iPhone-Nutzers in den vergangenen Jahren immer schwieriger gemacht hat, war dieser Fall eine Überraschung. Es gibt aber ein Feature von Apple, dass genau das erlauben könnte: DeviceCheck.

Mittels DeviceCheck können Entwickler minimale Informationen zu einem Gerät speichern. Diese bleiben auch dann erhalten, wenn du die App des Entwicklers löschst, diese neu installierst oder das iPhone zurücksetzt. Obwohl sich der Besitzer ändert, bleiben diese Daten bestehen.

Als Beispiel für die Nutzung dieses Features nennt Apple die Identifizierung eines Geräts, auf dem eine App-Promotion genutzt wurde. Aber auch der Missbrauchsfall wird vom iPhone-Hersteller explizit erwähnt. Im Fall eines Besitzerwechsels sei es der Job des Entwicklers, diese Informationen zurückzusetzen. Wie das genau funktionieren soll, ist aber unklar.

Nachholbedarf bei Snapchat und Apple

Dieses Beispiel offenbart ein Problem mit generalüberholten iPhones. Hat der Vorbesitzer nicht erlaubte Dinge mit dem Smartphone gemacht, kann der nächste Eigentümer dadurch in Schwierigkeiten geraten. Insbesondere wenn du ein Austauschgerät direkt von Apple bekommst, sollte der oben beschriebene Fall nicht auftreten.

Voorhees kontaktierte den iPhone-Hersteller und schilderte das Problem. Nach einem langen Telefonat bot das Unternehmen an, dass man das Smartphone erneut austauschen würde. Er akzeptierte diesen Austausch – auch auf die Gefahr, dass dasselbe Problem wieder auftreten kann.

Sowohl Snap als auch Apple haben hier also Nachholbedarf. Der Snapchat-Entwickler sollte es ermöglichen, einen derartigen Bann zurückzusetzen. Aber auch Apple könnte hier mehr tun, als nur das iPhone erneut zu tauschen. Das Unternehmen betreibt schließlich DeviceCheck. Die dort gespeicherten Informationen zu einem generalüberholten Smartphone sollten zurückgesetzt werden. Dann würden die beschriebenen Probleme erst gar nicht auftreten.

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