Monster-Fusion: Zwei Autogiganten planen Zusammenschluss

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Eine Fusion könnte dafür sorgen, dass der drittgrößte Automobilkonzern der Welt entsteht. Zwei japanische Schwergewichte, Honda und Nissan, loten offenbar einen Zusammenschluss aus. Grund ist der immer härter werdende Wettbewerb. Nicht nur in Japan, sondern global.
Nissan skyline GTR33 (BNR33) in Yokoama.

Werden Autos wie der Nissan Skyline GTR33 künftig unter eine neuen Dach gebaut?

Die Automobilindustrie ächzt unter massiven Problemen. Das ist nicht nur in Deutschland bei Volkswagen oder BMW zu sehen, sondern auch auf internationalem Parkett. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass Honda und Nissan darüber nachdenken, sich aufgrund des immer schärfer werdenden Wettbewerbs zusammenzuschließen. Sogar der Nissan-Partner Mitsubishi könnte in das neue Bündnis einbezogen werden. Ziel sei es, eine Holding zu gründen, in der die Unternehmen dann zusammengefasst werden.

Honda und Nissan prüfen Fusion

Vorbild könnte die Gründung von Stellantis im Jahr 2021 sein. Diese Holding ging aus der Fusion der Automobilkonzerne Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Groupe PSA hervor. Zu PSA gehörten schon damals Marken wie Peugeot, Citroën, DS und Opel. In Japan sind Honda und Nissan hinter Toyota die Nummer zwei und drei auf dem Automobilmarkt. Es wird erwartet, dass die beiden Großkonzerne schon in Kürze eine Absichtserklärung zu einer Fusion unterzeichnen. Dann könnten die Detailplanungen beginnen. Zu klären sind unter anderem die Beteiligungsverhältnisse an der Holding. Schon im März hatte Nissan eine Zusammenarbeit mit Honda bei der Entwicklung von E-Autos und Softwaretechnologien angekündigt.

Herausfordernd ist die Lage derzeit insbesondere bei Nissan. Laut „Handelsblatt“ sank die Gewinnmarge im ersten Halbjahr von Nissans Geschäftsjahr, das im September endete, von 5,6 Prozent im Vorjahr auf nur noch 0,5 Prozent. Der Gewinn brach um 90 Prozent ein. Hilfe von Renault gibt es 25 Jahre nach der Rettung durch den französischen Autobauer dieses Mal aber nicht. Beide Unternehmen arbeiten nur noch punktuell zusammen, Renault sucht nach einem Käufer für seine Nissan-Anteile.

Nissan und Honda auf dem Weg zur Nummer 3 am Weltmarkt

Sollte es wirklich zu einem Zusammenschluss von Honda und Nissan kommen, würden sich die Marktverhältnisse am Weltmarkt erheblich verschieben. Das neue Bündnis würde nämlich auf einen Absatz von rund acht Millionen Fahrzeugen im Jahr kommen und damit die Hyundai Motor Group vom dritten Platz verdrängen. Nur Toyota und Volkswagen kommen auf noch mehr Pkw-Verkäufe. Stellantis kommt auf jährlich rund sechs Millionen verkaufte Autos. Nissan und Honda teilten auf Anfrage nur mit, man prüfe verschiedene Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit.

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