Mit KI Marktmacht sichern: Bundeskartellamt sieht Tech-Konzerne kritisch

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Die Marktmacht der Tech-Konzerne wird immer größer, fürchtet das Bundeskartellamt. Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft liefern nicht nur die Plattformen, sondern auch die immer wichtiger werdenden KI-Dienste und selbst die nötigen Chips.
Eine Windows Tastatur mit der neuen Copilot-Taste

PC-Tastatur vor Änderung: Neue Taste für alle Notebooks kommt

Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Vor allem Microsoft setzt große Hoffnungen auf die neuen Möglichkeiten, wie der in Windows 11 integrierte Assistent Copilot+ beweist. Doch auch Apple, Google und Meta entwickeln mit Hochdruck KI-Modelle für ihre Angebote. Diese Entwicklung sieht das Bundeskartellamt zunehmend kritisch.

Nach Auffassung der Wettbewerbshüter wird die zunehmende Konzentration zum Problem. Der Präsident des Kartellamts, Andreas Mundt, wird in seinem Jahresbericht entsprechend deutlich: “Es besteht die große Gefahr, dass hier eine noch weitergehende Konzentration der digitalen Märkte und ein Machtzuwachs auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfung, von den Chips bis zum Front-End, Einzug hält.” 

Tech-Konzerne liefern alles aus einer Hand

Die Tech-Konzerne liefern nicht nur die Grundlagen, die für KI-Angebote benötigt werden. Auch die darin implementierten KI-Dienste stammen aus den eigenen Entwicklungsabteilungen bzw. von Unternehmen, mit denen sie eng verbandelt sind, wie etwa Microsoft und OpenAI, der Softwareschmiede hinter ChatGPT. Selbst die Prozessoren, mit denen in die Anwendungen rund um die Künstliche Intelligenz auf den Endgeräten, aber auch in den Rechenzentren bereitgestellt werden, kommen zunehmend von Ingenieuren, die bei den Konzernen angestellt sind. 

Mit dieser großen Dominanz verhindern die Branchengrößen, dass neue Anbieter mit ihren Angeboten Zugang zum Markt bekommen, so die Befürchtung der Kartellwächter. Doch auch für die Nutzer ist eine solche Konzentration nachteilig. Schon das Betriebssystem und die damit verbundenen Dienste zu wechseln ist nicht einfach, sich von „seinem“ persönlichen Assistenten zu verabschieden, macht einen Anbieterwechsel nicht leichter.

In Europa Verfahren gegen alle Branchengrößen

Das zeigt sich auch in den Verfahren, die Wettbewerbshüter in Zusammenarbeit mit Kartellbehörden rund um den Globus anstrengen. Aktuell laufen allein in Europa sieben Untersuchungen gegen Amazon, Google, Meta, Apple und Microsoft. Und diese zeigen bereits erste Konsequenzen.

Microsoft hat die vieldiskutierte Recall-Funktion, die Teil von Copilot+ in Windows 11 ist, aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken auf unbestimmte Zeit verschoben. Nutzer können diese jedoch zu Testzwecken im Rahmen des Windows-Insider-Programms ausprobieren. Und auch Apple wird seine neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz den europäischen Nutzern bis auf weiteres vorenthalten. Hierbei spielt der Datenschutz allerdings keine Rolle. Vielmehr fürchtet der Konzern, seine Dienste für andere Anbieter öffnen zu müssen.

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