Unter dem Motto „Mehr Bahn für Europa“ hat die Deutsche Bahn zusammen mit der ÖBB zu einer Pressekonferenz geladen. Thema waren neue ICE- und Nachtzug-Verbindungen zwischen Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern.
Ambitionierte Ziele für die Bahn
Innerhalb der vergangenen fünf Jahre sind 40 Prozent mehr Fahrgäste mit dem Zug ins europäische Ausland gereist. Das Ziel der Bahn ist, diese Zahl bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 zu verdreifachen. Der langfristige Plan in Europa sieht ein „Metropolitan Network“ mit stündlichen Schnellzug-Verbindungen zu 230 Metropolregionen in ganz Europa vor. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Auf dem Event in Berlin hat die Deutsche Bahn zusammen mit der ÖBB viel konkretere Verbesserungen für Reisende angekündigt. So soll es noch in diesem Jahr neue Züge und neue Verbindungen für grenzüberschreitende Verbindungen geben. Insbesondere Berlin und Hamburg profitieren von den neuen Angeboten.
Neue Verbindungen und Züge
Starten wir mit den Verbindungen bei Tag: Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember wird es eine weitere ICE-Verbindung von Berlin über Erfurt, Nürnberg und Passau nach Wien geben. Auch wird eine weitere ICE-Verbindung bis nach Hamburg verlängert, wodurch die Elbmetropole nun zweimal pro Tag mit der österreichischen Hauptstadt verbunden wird.
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Die Route von Berlin über Erfurt, Frankfurt, Stuttgart und München bis nach Innsbruck wird ab Dezember täglich statt nur noch am Wochenende angeboten. Häufigere Verbindungen gibt es auch von der bayrischen Landeshauptstadt nach Österreich. So fahren die Schnellzüge zwischen München und Salzburg von 6 bis 21 Uhr im Stundentakt. Und auch die Route München – Innsbruck wird von 6 bis 21 Uhr zumindest im Zweistundentakt bedient.
Auf der Verbindung von Frankfurt über Stuttgart, München, Salzburg, Villach und Klagenfurt kommen ab Dezember moderne ICE 4 Züge zum Einsatz. Ab kommendem Jahr wird auch die Verbindung von Münster durchs Ruhrgebiet und Rheinland nach Klagenfurt mit den neuen Zügen bedient. Hier kommen bisher noch alte IC1-Züge zum Einsatz.
Nachtzüge von Berlin nach Brüssel und Paris
Ein regelrechtes Comeback erleben momentan die Nachtzüge. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, Zug & Hotel zu kombinieren und am nächsten Morgen entspannt am Ziel anzukommen. Die Deutsche Bahn bietet seit 2016 keine eigenen Nachtzüge mehr an, sondern kooperiert dafür mit der ÖBB. Diese haben bereits vor einiger Zeit eine Vielzahl an neuen Wagen bestellt, um in den nächsten Jahren deutlich mehr Nachtverbindungen anzubieten. Zu den bestehenden 51 Schlafwagen und 56 Liegewagen kommen 66 hochmoderne Schlaf- und 99 Liegewagen hinzu.
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Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember kommen neue Nachtzug-Verbindungen für Reisende aus Deutschland hinzu. Von Berlin aus werden die Ziele Brüssel und Paris jeweils dreimal pro Woche angeboten. Sobald im kommenden Jahr mehr Züge zur Verfügung stehen, sogar täglich. Tickets starten ab 34,90 Euro für einen Sitzplatz. Ein eigenes Privatabteil gibt es ab 199,90 Euro.
Diese neuen Züge kommen hingegen auf den bestehenden Nachtzug-Verbindungen zwischen Hamburg und Hannover nach Linz und Wien oder Innsbruck zum Einsatz. Außerdem halt der Nachtzug zwischen Wien und Brüssel ab Dezember in München.