Dieses E-Auto von BMW schafft noch nicht mal 60 Kilometer

2 Minuten
Einfach losfahren und sich erst in ein paar hundert Kilometern wieder Sorgen um die Tankfüllung machen. Das geht mit E-Autos nicht ganz so einfach. Ausgerechnet eine BMW-Tochter wird zum Negativbeispiel und zeigt einmal mehr, wie wenig verbraucherfreundlich Autobauer arbeiten.
Mini Countryman Hybrid an Ladestation
Bildquelle: Mini
E-Autos sind die Vision der Zukunft und etablieren sich zusehends auch auf dem deutschen Markt. Quer durch die Bank bieten sämtliche Autohersteller hierzulande reine E-Autos oder sogenannte Hybrid-Modelle an. So grün die Zukunft mit elektrischen Autos von Automobilindustrie und Politik gemalt wird, so muss neben dem verwendeten Ökostrom auch die Technik stimmen. Die BMW-Tochter Mini scheitert ausgerechnet daran. Das brandneue Modell Countryman Hybrid soll elektrisch, ohne neu laden zu müssen, auf eine Strecke von 60 Kilometern kommen. Als Verbraucher verlässt man sich auf diese Angaben. Umso ärgerlicher, dass das Plug-In-Modell es in mehreren Tests noch nicht einmal auf diese 60 Kilometer schafft. Stattdessen geht dem Countryman Hybrid schon vorher der Saft aus. Das bestätigt BMW auch offiziell gegenüber der Süddeutschen Zeitung und erklärt, dass das Modell teilweise auf nur 59 Kilometer Reichweite kommt.

Mini Countryman Hybrid scheitert

Der Grund ist simpel wie ärgerlich. Man kalkulierte den verbauten Akku passgenau, anstatt ein bisschen Spielraum nach oben zu lassen. Keine Seltenheit in der Automobilindustrie. Resultat daraus ist, dass die Zulassungsbehörde die Auslieferung des Mini Countryman Hybrid vorerst gestoppt hat. Ein Software-Update soll das Problem richten und die Batteriesteuerung so optimieren, dass der Countryman die vorgegebene Reichweite erreicht. Die Aktualisierung kommt laut Süddeutscher Zeitung bereits Ende November. Die 60 Kilometer Reichweite sind übrigens das Mindestmaß für Verbraucher, um den Umweltbonus abkassieren zu können. Kritiker der Branche und vor allem von Plug-In-Hybriden sehen in Fällen wie jenen einen Vertrauensmissbrauch, den es wieder aufzubauen gilt. Warum nicht einfach größere Akkus in E-Autos verbauen? BMW begründet das gegenüber der Süddeutschen Zeitung mit einem extremen Wettbewerb: „Es mag schwer zu verstehen sein, aber wir haben keine Veranlassung, einen großen Reichweitenpuffer über das gesetzlich Geforderte hinaus einzubauen.“

Mitreden

6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Tim

    Die FFF-Generation und sonstige vermeintliche Umweltschützer werdens schon kaufen. Und wenn der Akku des 59KM-Autos nach 3 Jahren defekt ist, wird der Wagen halt verschrottet. Das ist aber überhaupt kein Problem, denn der Steuerzahler subventioniert ja ein Neues….

    Die EINZIGEN, die von diesem blödsinn profitieren sind BMW, Tesla und Co.

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  2. Nutzerbild Häfner, Hartmut

    Ich habe einen Mini Countryband SEAll4 von 2019, d.h. das Auto ist jetzt ein gutes Jahr alt. Der Akku hat 10,x kWh. Wobei BMW noch nicht mal mitteilt, wie gross der Akku genau ist. Habe gemessen, wie viel Strom der Akku aufnimmt, wenn er leer ist – ca. 10,5 kWh. Da sollte man meinen, dass man über 60 km weit fahren kann. Unser Mini schafft keine 60 km und auch keine 59 km; wenn es extrem gut läuft, d.h. die Temperatur bei 25 Grad liegt, kommt man knapp 50 km weit. Im Normalfall – bei 10 – 15 Grad – ca. 40 km. Wir haben uns bei BMW beschwert!! Es kam sogar der Vertriebsleiter der Elektrosparte aus München nach Karlsruhe, nur um uns 1,5 Stunden zu erklären, dass das schon alles seine Richtigkeit hat. Wenn man jetzt nach einem Softwareupdate immerhin 59 km weit kommen soll (glaube ich erst, wenn ich sie gefahren bin!), dann will ich das haben😉 Werde mal BMW anrufen und sehen, was sie sagen🤭

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  3. Nutzerbild Franz

    Dann ist das wohl tatsächlich auch Mal ein halbwegs umweltfreundliches Auto. Denn je größer die Batterie, desto UMWELTSCHÄDLICHER. Aber in der Hinsicht denken viele Autofahrer und Journalisten nicht weit genug.
    Hybride machen für mich nur in einem Fall Sinn: E-Pendeln in die Stadt und ab und an längere Strecken mit dem Verbrenner. Und dafür reichen nun Mal oft einfach 60km. Viel mehr Reichweite ist nicht nur sinnlos, sondern auch schlecht. Das man nicht Mal die gesetzlich vorgeschriebenen schafft ist natürlich bitter.

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  4. Nutzerbild Wolfgang Zdanewitz

    Man sprach von Betrug, als die Abgasssoftware beim Diesel manipuliert wurde. VW baut weiter Software in Dieselfahrzeuge ein, man weiß nicht ob die astrein ist. BMW, Mercedes, Ford, Opel,Porsche alle samt betrogen. Sonst gibt es keine Zulassung.
    Bei den Hybriden ist es leider nicht anders. Ohne bescheißen geht es halt nicht.
    Ach ja doch, es geht. 5 Buchstaben.
    Tesla. Keine Werbung kein Fake, 400 und sogar 600.000 km mit einer Batterie. Und danach macht die noch 20 Jahre als Hausspeicher. Aufgebaut ohne Subventionen. Geführt ohne Subventionen. Aber wenn es eine dumme Regierung Geld dafür gibt. Sag ich nicht nein. Nur der Dumme sagt nein.

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  5. Nutzerbild Kizna von Löwe

    Lieber Tim, mir wurde einmal gesagt das man besser still ist wenn man keine Ahnung hat wovon man redet.

    Ein Tesla, und auch ein Kona Elektro halten deutlich mehr Jahre als so ein toller Verbrenner von VW. Mehr als 300000 km mit einem Tesla sind keine Seltenheit. Und selbst nach 700000 km sind die Akkus in Teslas noch vollkommen in Ordnung.

    Und generell zeigt sich das Leute ihren Tesla länger behalten als andere ihren Verbrenner. So ein Elektroauto ist am Ende des Tages nunmal zuverlässiger als ein Verbrenner.

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  6. Nutzerbild A. Reinecke

    Leider hat BMW auch bei der kleineren Variante total versagt! Habe den Cooper SE mit versprochenen 280 km Reichweite, rein Elektro kein Hybrid. Mit diesem Tachostand wurde mir das Schmuckstück am Werk auch stolz überreicht. Fakt ist, dass er kaum 170 km schafft (bei minimaler Funktionalität, also ohne Klimaanlage, Radio, sehr langsamer Fahrstil) und keine Ladesäule mehr als 180 km erwartete Reichweite als 100% reinlädt! Das ist meineserachtens sogar Betrug. Mein Mini Ansprechpartner hat nur lahme Floskeln dazu auf Lager. Auch Abrechnungsverfahren an ausgewiesenen BMW Ladesäulen sind fehlerhaft, intransparent und überteuert. Habe grad ein Verfahren deswegen eingeleitet. Im Großen und Ganzen ist die E- Linie der Minis und die Reaktion und Kundenservice von BMW eine mega Enttäuschung. Die Technik unausgereift, überteuert und unverständlichem Konzept…

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