EU greift hart durch – 700 Millionen Euro Strafe für Apple & Meta

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Gestern hat die EU zum ersten Mal richtig hart durchgegriffen – mit Millionenstrafen im Gepäck. Es trifft Apple (500 Millionen Euro) und Meta, den Mutterkonzern von Facebook und Instagram (200 Millionen Euro). Beide Unternehmen wollen sich das nicht gefallen lassen und rechtlich dagegen vorgehen.
Tim Cook und Mark Zuckerberg sind auf Stühlen gefesselt durch ein Seil, dass aus den Sternen der EU-Flagge besteht.

Die EU will sich nicht mehr von US-Konzernen auf der Nase herumtanzen lassen.

Das transatlantische Verhältnis ist ohnehin angespannt, seit Trump wieder im Amt ist. In den USA werden Regeln eher gelockert – zur Freude der Tech-Giganten. In Europa dagegen zieht man die Zügel an. Jetzt hat der Digital Markets Act (DMA) erstmals wirklich Wirkung gezeigt – und gleich zwei der ganz Großen getroffen.

Apple fühlt sich unfair behandelt

Mit dem DMA will die EU sicherstellen, dass sogenannte Gatekeeper – also Plattformriesen wie Apple – fair mit Nutzer:innen, Konkurrenz-Unternehmen und EU-Regeln umgehen. Bei Apple war das laut Kommission nicht der Fall. Der Vorwurf: Apple habe App-Entwickler:innen daran gehindert, uns über alternative App-Stores zu informieren. Und das, obwohl genau das laut DMA Pflicht wäre. Es soll uns also jederzeit klar ersichtlich sein, dass wir auch ohne Apples App-Store an ein Produkt gelangen können.

Deshalb wurde schon 2024 ein Verfahren eröffnet. Die nun verhängte Strafe: 500 Millionen Euro – und ja, es ist die erste Strafe, die im Rahmen des DMA verhängt wurde. Apple hält das für ungerecht – man habe schließlich jahrelang in die eigene Technologie investiert und solle diese nun einfach so freigeben. Deshalb geht der Konzern vor Gericht.

Auch Meta gerät ins Visier

Schon letztes Jahr hatte die EU auch das „Pay or Consent“-Modell von Meta im Visier. Du konntest auf Facebook oder Instagram wählen: Entweder du zahlst und bist die Werbung los – oder du wirst kostenlos mit personalisierter Werbung bespielt. Das reicht der EU nicht. Sie verlangt eine kostenlose, weniger datenhungrige Variante.

Die neue Lösung von Meta wird noch geprüft. Die alte ist jetzt durchgefallen – und kostet Meta 200 Millionen Euro. Auch hier dürfte der Rechtsstreit nicht lange auf sich warten lassen. Beide Unternehmen haben jetzt 60 Tage Zeit: Missstand beheben, Strafe zahlen oder klagen. Die Sache ist also noch lange nicht durch.

Bildquellen

  • Tim Cook und Mark Zuckerberg, durch die EU gefesselt: Carsten Drees / inside digital (KI-generiert)

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