Die Gewerkschaft EVG und die Bahn sind sich einig und haben sich auf ein ganzes Paket an Verbesserungen für die Angestellten der Bahn verständigt. Darunter eine Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro, zwei Lohnerhöhungen von 200 und 210 Euro und gesonderte „Lohnerhöhungen für Mitarbeitende in bahnspezifischen Schlüsselberufen“. Das Paket gilt für 180.000 Bahnmitarbeiter in rund 500 Berufen beim Quasi-Staatskonzern. Verhandelt wurde dabei seit Februar 2023 und eine Einigung wurde erst durch die Empfehlung des Schlichtungsteams Prof. Dr. Heide Pfarr und Dr. Thomas de Maizière geschafft.
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GDL steht in den Startlöchern: Bahn rechnet mit Streik
Mit dem Abschluss der Verhandlungen startet eine Friedenspflicht für beide Tarifparteien. Der aktuelle Tarifvertrag gilt bis zum 31. März 2025. Das bedeutet, die EVG darf keine Warnstreiks oder andere Arbeitskampfmittel einsetzen. Für Bahnkunden ist das eine sehr gute Nachricht, denn nun startet eine Zeit ganz ohne die Gefahr von Zugausfällen durch Streiks. Doch die Bahn hat es nicht nur mit der EVG zu tun. Auch eine andere Gewerkschaft will mehr Geld und könnte bald ihren Arbeitskampf aufnehmen.
Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) fordert von der Bahn 555 Euro mehr Gehalt, eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, eine Schichtarbeitszulagen-Erhöhung von 25 Prozent und eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die GDL ist dabei eine vergleichsweise kleine Gewerkschaft und verhandelt für lediglich 10.000 Mitarbeitende. Sie steht in Konkurrenz zur EVG und muss Erfolge vorweisen, damit ihr kein Mitgliederschwund droht.
Um ihre Forderungen an die Bahn durchzudrücken, wird es mindestens zu Warnstreiks kommen. Und diese könnten die Bahnkunden schon im Oktober treffen. Denn Ende Oktober läuft die Friedenspflicht der GDL aus. Ab November wird dann verhandelt. Damit ist das Aufatmen der Bahnkunden über das Ende der Streikwelle eher ein Durchatmen vor der nächsten Streikwelle.
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