Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht schon einmal Probleme mit der Autovermietung bekam. Oder zumindest einen kennt, der besagte Probleme bereits hatte. Das Internet platzt geradezu aus allen Nähten vor negativen Urlauber-Bewertungen zu Mietwagenfirmen. Und auch beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland häufen sich die Beschwerden über fragwürdige Geschäftspraktiken von Autovermietern. Selbst verhängte Millionenstrafen scheinen diese nicht von ihrem Kurs abbringen zu können. Möglicherweise, weil der zusätzliche Profit die Strafen finanziell rechtfertigt. Eine Vorgehensweise, die in Deutschland seit Langem einigen Unternehmen im Mobilfunk-Segment unterstellt wird. Nun verrät das EVZ sechs Tricks der Autovermieter.
Auf diese Maschen müssen Urlauber achten
Zunächst einmal stellt sich die Frage, warum Autovermieter überhaupt auf zwielichtige Praktiken zurückgreifen und ihre Preise nicht einfach anheben. Die Antwort ist simpel: Sowohl auf Preisvergleichsseiten als auch bei Mietwagenvermittlern haben Anbieter größere Chancen, wenn sie andere Dienstleister preislich unterbieten. Sortieren Verbraucher hier nach dem Preis, erscheint ihr Angebot als Erstes. Vor Ort am Schalter beginnt dann allerdings oftmals der Stress. Verbraucher sollten aufhorchen, wenn die folgenden Themen zur Sprache kommen; respektive auf folgende Aspekte achten:
- Aufdringliche Zusatzversicherungs-Angebote
- Angebliche Probleme mit der Kreditkarte
- Intransparente Vertragsbedingungen und versteckte Kosten
- Hohe Tank-Kautionen
- Nachträglich berechnete Schäden
- Kostenpflichtige Upgrades
So schützt du dich vor Mietwagen-Fallen
Ferner gibt das EVZ Tipps dazu, wie Verbraucher sich schützen können. Angefangen mit dem Einfachsten: Bewertungen lesen. Das gilt übrigens nicht nur für Mietwagen-Bestellungen, sondern für fast alles im Internet. Außerdem sollen Urlauber Preisvergleichsportale meiden und direkt beim lokalen Autovermieter reservieren – ohne Vorauszahlung. Vor Ort gilt es dann, nichts zu unterschreiben, was man – ggf. wegen der Sprachbarriere – nicht versteht. Und wenn es keinen anderen Ausweg gibt, soll man per E-Mail reklamieren. Allerdings nicht, ohne alles vorher zu dokumentieren, um die Vorauszahlung begründet zurückfordern zu können.
Dokumentieren soll man indes selbst dann, wenn die Autovermietung problemlos erfolgte. Fotos und Videos sollten sowohl bei der Übernahme als auch bei der Rückgabe gemacht werden. Auch nach einem Rückgabeprotokoll empfiehlt es sich zu fragen. Pedanterie hat in diesem Fall nicht nur einen praktischen, sondern möglicherweise auch einen psychologischen Nutzen. Denn mit einem solch pedantischen Kunden möchte sich der Autovermieter gegebenenfalls lieber nicht anlegen.
Wer bei der Mietwagenbuchung benachteiligt wurde, soll sich derweil an den Vermittler wenden (sofern über einen Vermittler gebucht) und eine Rückzahlung der Anzahlung verlangen. Ferner können Verbraucher Rückbuchungen auch von der eigenen Bank fordern, wenn sie eine unrechtmäßige Abbuchung vermuten. Im direkten Streit mit dem Autovermieter kann indes das Europäische Verbraucherzentrum möglicherweise helfen – kostenlos über das folgende Kontaktformular. Hilft auch das nicht, bleibt nur noch eine Option: der Rechtsweg. Und damit andere Urlauber nicht in die gleiche Situation geraten, solltest du deine Erlebnisse abschließend mittels Online-Bewertung teilen.
Der ADAC hat sich vor mehreren Jahren übrigens ebenfalls zu derselben Problematik geäußert. Alle Infos dazu in dem folgenden Artikel:

Lieber mit dem eigenen Auto fahren.