Wer in den Urlaub fliegt und vor Ort einen Mietwagen bucht, hofft, dass alles gut geht. Bereits beim Autoverleih kommt so manche Hürde auf einen zu. Braucht man jetzt die Versicherung, die im Mietpreis gar nicht berechnet wurde und die der Autovermieter empfiehlt, oder nicht? Was passiert, wenn der Autoverleih einem am Ende einen Kratzer in Rechnung stellt, der vorher schon da war? Und dann erfolgt das Gespräch meist auch noch auf Englisch oder einer anderen Sprache, die man nicht spricht. Doch von all dem abgesehen: Wer im Urlaub einen Mietwagen fährt, dem drohen jetzt noch ganz andere Dinge.
Mietwagen: Darauf sollte man im Urlaub achten
Wer im Urlaub einen Mietwagen fährt, outet sich in der Regel als Tourist. Und genau darauf haben es Betrüger abgesehen. Mit einem besonders perfiden Trick wollen sie an das Geld der Urlauber kommen, was ihnen auch häufig gelingt. Denn: Wer will schon in einem fremden Land, in dem man die Sprache der Einheimischen nicht spricht, mit der Polizei konfrontiert werden? Der Tick, mit dem die Gauner an das Geld von Mietwagen-Fahrern gelangen wollen, ist nicht leicht zu durchschauen, wenn man noch nie etwas davon gehört hat.
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Der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) bezeichnet den Betrug als Spiegeltrick. Bei diesem Trick werfen die Betrüger einen Stein oder einen anderen Gegenstand gegen den vorbeifahrenden Mietwagen ihres Opfers, sodass ein lauter Knall zu hören ist. „Kurze Zeit später nähern sich die Betrüger mit ihrem Auto und versuchen, die Touristen durch Hupen und Lichtsignale zum Anhalten zu drängen“, erklären die Autoexperten des ÖAMTC. Gelingt das, wird in der Regel behauptet, dass die Betroffenen einen Schaden am Seitenspiegel verursacht hätten und diesen sofort bezahlen müssten. „Meist werden Beträge in Höhe von 100 bis 200 Euro gefordert“, heißt es.
Auch private Fahrzeuge und Wohnmobile betroffen
Der Autoclub gibt an, dass die Spiegeltrick-Betrüger vor allem in Italien unterwegs sind – in erster Linie in den Touristenorten an der oberen Adria. „Wer den Trick kennt, besteht darauf, die Polizei zu rufen“, erklärt der ADAC. „Dann ziehen die Betrüger meist ab.“ Betroffene Mietwagen-Fahrer sollten das Kennzeichen der Betrüger notieren und den Euronotruf 112 wählen. Dieser leitet einen zur Autobahnpolizei weiter, die daraufhin alle Abfahrten sperrt. Vorteil des Euronotrufs: Hier spricht man auch Englisch. Wer aber doch verunsichert ist und trotzdem anhält, sollte in seinem Mietwagen sitzen bleiben und die Polizei rufen. In der Praxis zeigt sich auch, dass Foto- und Videoaufnahmen des vermeintlich beschädigten Fahrzeugs sowie dessen Insassen dazu führen, dass die Betrüger schnell das Weite suchen.
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Übrigens: Nicht nur, wer mit einem Mietwagen im Urlaub herumfährt, kann Opfer dieses Betrugs werden. Auch Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen sind das Ziel der Betrüger. Hier können sie noch sicherer sein, dass sie es mit Touristen zu tun haben.
