Die Hardware-Anforderungen von Windows 11 sind enorm hoch. Beinahe alle Computer von 2016 oder älteren Baujahren können das Update offiziell nicht erhalten. Diese künstliche Beschränkung zu umgehen, war jedoch nicht schwer. Eine offizielle Anleitung dafür findet sich sogar auf der Website von Microsoft. Unzählige Nutzer sind der Anleitung gefolgt und haben auf Windows 11 aktualisiert.
Erstes Windows 11 Update sperrt alte Hardware aus
Doch diese offizielle Anleitung war stets mit einer Warnung versehen. Mit offiziell nicht unterstützter Hardware können zukünftige Updates nicht garantiert werden. Und genau dieser Fall scheint nun einzutreffen.
Diesen Mittwoch hat Microsoft das erste große Update für Windows 11 als Beta veröffentlicht. Der finale Release ist für den Herbst geplant. Neben vielen kleineren Verbesserungen wie Ordner im Startmenü und einer besseren OneDrive-Integration scheint das Update jedoch ältere Hardware endgültig auszusperren. So berichten mehrere Nutzer, die mit älterer Hardware unterwegs sind, dass sie das Update nicht mehr installieren können.
Damit bleiben Nutzer mit offiziell nicht unterstützten Computern bei den neuen Funktionen außen vor. Viel schlimmer noch: Ohne das Funktionsupdate im Herbst gibt es die essenziellen Sicherheitsupdates nur noch bis Oktober 2023. Anschließend muss neue Hardware angeschafft, oder auf ein anderes Betriebssystem gewechselt werden.
Microsoft: Windows 10 wird noch länger unterstützt
Die künstliche Erhöhung der Hardware-Anforderungen von Windows 11 ist bereits seit dem Release vielen Nutzern ein Dorn im Auge. Schließlich unterscheidet sich Windows 11 auf technischer Ebene kaum von Windows 10 und läuft auch auf älterer Hardware problemlos. Davon konnte ich mich auch selbst auf einem 2015er Surface Book überzeugen. Doch statt nur bestimmte Funktionen wie das Nutzen von Android-Apps neueren Geräten vorzubehalten, hat Microsoft sich entschieden, ältere Geräte komplett auszusperren.
Im Hinblick auf die ungewisse Update-Versorgung von offiziell nicht unterstützten Geräten würden wir diesen Nutzern raten bei Windows 10 zu verbleiben. Das System wird noch bis Oktober 2025 mit Updates versorgt. Zudem kommen viele Features aus Windows 11 auch nachträglich zu Windows 10. Dazu zählt etwa der neue Store oder die überarbeitete Xbox-App.
Für Nutzer, die bereits auf Windows 11 aktualisiert haben, gibt es derzeit keine einfache Lösung. Sollten sich die Befürchtungen der Beta bekräftigen, steht in spätestens einem Jahr ein Downgrade auf Windows 10 an. Dabei müssen jedoch alle Daten und Programme gesichert und selbst wieder aufgespielt werden. Auch der Wechsel zu Linux oder dem neuen Chrome OS Flex wäre eine Option.