Für den Erfolg von kostenpflichtigen Antiviren-Programmen war in der Vergangenheit nicht zuletzt auch der schlechte Ruf des Microsoft Defenders verantwortlich. Ein Ruf, der dem Sicherheitsprogramm mittlerweile unrecht tut, wie der Test von Stiftung Warentest aus dem Jahr 2021 beweist. Eine gefährliche Schwachstelle blieb jedoch hartnäckig bestehen – und das seit bereits mindestens acht Jahren. Nun scheint sich Microsoft dieser angenommen und seinem Virenschutz den letzten Schliff verpasst zu haben.
Windows 10 ab sofort deutlich sicherer
Wie das Online-Portal BleepingComputer berichtet, verkündeten derzeit gleich mehrere Sicherheitsexperten, Microsoft habe die Rechtevergabe für die Auslese der vom Sicherheitsscan ausgeschlossenen Speicherorte angepasst. Die auf den ersten Blick nicht sonderlich kritisch wirkende Sicherheitslücke ermöglichte es Cyberkriminellen, Schadprogramme an Orten zu installieren, die der Microsoft Defender ignoriert. Das führt einen Großteil des vom Windows-Antivirus gewährten Schutzes ad absurdum.
Grundsätzlich werden solche Orte, die vom Sicherheitsscan des Microsoft Defenders ausgeschlossen werden, für Programme benötigt, die aufgrund ihrer Eigenschaften als Bedrohung eingestuft werden, es jedoch in Wahrheit nicht sind. Ab sofort sollen Administratorrechte benötigt werden, um auf die Liste der Speicherorte zugreifen zu können. Das steigert den Schutz von Rechnern, auf denen Windows 10 installiert ist, ungemein. Windows 11 war dagegen von Anfang an geschützt. Wie du dein Windows-10-System kostenlos auf Windows 11 aktualisierst, erfährst du in unserem Ratgeber:
Update erforderlich
Da sich Microsoft noch nicht zur Aktualisierung geäußert hat, ist nach wie vor unklar, wie die Rechteanpassung konkret durchgeführt wird. Beobachtungen von Sicherheitsexperten deuten darauf hin, dass die Aktualisierung über das reguläre Defender-Update durchgeführt wird. Sicherheitshalber empfiehlt es sich jedoch, auch die Windows-Updates vom Februar 2022 anzustoßen.