Microsoft 365: Steht eine saftige Preiserhöhung bevor?

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Microsoft setzt auf eine immer tiefgreifendere Integration seiner künstlichen Intelligenz. Dafür wird den Nutzern in den ersten Regionen der Welt jetzt die Rechnung präsentiert: Die Preise für das 365-Abo steigen kräftig.
Abo verlängern - Microsoft Office 365 Lizenz-Box

Microsoft Office

Microsoft hofft darauf, dass der künstlichen Intelligenz die Zukunft gehört. Im vergangenen Jahr wurde der intelligente Assistent Copilot vorgestellt. Er steckt im EdgeBrowser, kann in der Cloud mit Microsoft 365 oder als Copilot+ direkt aus Windows 11 heraus genutzt werden, wenn der PC bzw. Laptop über eine leistungsstarke NPU mit mindestens 40 TOPS verfügt.

Das soll allerdings erst der Anfang sein. Nach Auffassung der Konzern-Strategen soll der künstlichen Intelligenz eine ähnlich hohe Bedeutung zufallen wie der elektrischen Energie. Microsoft glaubt derweil, die kommenden vier Jahre seien entscheidend für einen langfristigen Erfolg. Allein im Laufe des Jahres sollen daher 80 Milliarden US-Dollar in die KI investiert werden.

Saftige Preiserhöhungen bei Microsoft 365?

Nun zeichnet sich auch ab, wer für die gigantische Investitionssumme aufkommen soll. In Australien werden die Preise für ein Familienpaket um fast 30 Prozent angehoben, wie The Register berichtet. Künftig soll die jährliche Nutzungsgebühr von 139 auf 179 AU-Dollar steigen. Das Abonnement einer Einzelnutzer-Lizenz verteuert sich sogar um 45 Prozent, von 109 AU-Dollar auf 159 AU-Dollar. 

Von der Erhöhung sind zunächst außerdem Malaysia, Neuseeland, Singapur, Taiwan und Thailand betroffen. Ob und wann diese auch in den anderen Regionen der Welt umgesetzt werden, ließ der Konzern offen.

Kaum ein Weg an Copilot vorbei

Microsoft rechtfertigt den Schritt mit dem Zuwachs an Verbesserungen in den klassischen Anwendungen wie Word, Excel oder Powerpoint, einem umfassenderen Schutz durch den Microsoft Defender und schließlich aufgrund neuer Funktionen wie dem Designer, vor allem aber dem Copilot. 

Der Unmut unter den Nutzern scheint allerdings groß zu sein. Insbesondere der Zwang zu Copilot, der in keinem der zur Verfügung stehenden Microsoft-365-Pakete abgewählt werden kann, sorgt demnach für Beschwerden.

Wer auf diese zusätzlichen Möglichkeiten und die Cloud-Anbindung verzichten kann, der kann neben zahlreichen Office-Alternativen allerdings auch auf eine Version ohne Online-Anbindung zurückgreifen.

2 Kommentare

  1. Karsten Frei
    Noch vor zwei Tagen hat inside digital über saftige Rabatte bei Microsoft 365 gesprochen und jetzt saftige Preiserhöhung? Libre Office oder OpenOffice sind absolut frei erhältlich, kosten nichts und reichen absolut aus. Microsoft hat ausgedient.
  2. Alexander Messinger
    Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Microsofts Abo-Modelle und Lizenzgebühren nicht nur private Nutzer belasten, sondern auch Bildungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen in eine Abhängigkeit drängen. Hier zeigt sich ein strukturelles Problem: Anstatt digitale Souveränität zu fördern, wird die technologische Infrastruktur zentralisiert und privatisiert. Eine faire Preispolitik müsste sich an sozialen und gesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren. Bildung, Forschung und öffentliche Dienste sollten nicht den Profitinteressen eines Konzerns untergeordnet werden. Es ist an der Zeit, Alternativen wie Linux und andere freie Softwareprojekte stärker zu unterstützen und den digitalen Raum als Gemeingut zu begreifen.
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