Das Kalenderjahr 2024 ist für Mercedes-Benz weit weniger erfreulich ausgegangen als erhofft. Auch weil sich der Konzern unter Regie von Unternehmens-Chef Ola Källenius eine Luxusstrategie verordnet hat, kam es zu enormen Absatzproblemen. Insbesondere in China. Und das schlägt jetzt unmittelbar auf das finanzielle Ergebnis durch. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 145,5 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis sogar um 31 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 10,4 Milliarden Euro übrig – ein Minus von 28 Prozent gegenüber 2023.
Mercedes: Gewinn geht deutlich zurück
Die für Autobauer wichtige Umsatzrendite verringerte sich in der Pkw-Sparte stark und sackte auf 8,1 Prozent ab. Im Jahr 2023 hatte sie noch bei 12,6 Prozent gelegen. Aufgrund von Investitionen in künftige Plattformen und Technologien blieben die Forschungs- und Entwicklungskosten auf einem hohen Niveau, heißt es von dem Automobilkonzern aus Stuttgart. Erfreulich: Die Umsatzrendite im Van-Geschäft verringerte sich nur leicht. Sie ging im Jahresvergleich von 15,1 auf 14,6 Prozent zurück.
Als problematisch könnte sich die Tatsache entwickeln, dass Mercedes auch für das laufende Jahr keine Besserung in Aussicht stellen kann. Sowohl der Absatz als auch der Umsatz werden sich gegenüber dem vergangenen Jahr rückläufig entwickeln. Die Marge soll im Autosegment voraussichtlich bei nur noch 6 bis 8 Prozent liegen, bei Vans zwischen 10 und 12 Prozent. Källenius spricht trotzdem davon, „solide Ergebnisse“ erzielt zu haben. Dennoch sei es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, „um das Unternehmen schlanker, schneller und stärker zu machen.“
Kein Wachstum mit E-Autos
Das Ziel, mit elektrifizierten Autos zu wachsen, hat Mercedes-Benz im vergangenen Jahr klar verfehlt. Der Absatz ging um 9 Prozent auf 368.000 verkaufte Einheiten zurück. Während sich die Zahl der verkauften Plug-in-Hybride von 161.000 auf 183.000 erhöhte, gab es bei E-Autos einen deutlichen Rückgang von 241.000 auf nur noch 185.000 Einheiten. Insgesamt war ein Minus beim Pkw-Absatz um 3 Prozent zu verzeichnen – von 2,04 Millionen auf 1,98 Millionen Fahrzeuge. Sowohl im Top-Segment als auch bei Einstiegsmodellen waren die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr rückläufig.
Einen Hoffnungsbringer für die kommenden Monate hat Mercedes auch schon in der Hinterhand. Im laufenden Jahr will der Hersteller mit dem CLA ein vollelektrisches Auto im Kompaktsegment präsentieren, das für eine Stimmung des Aufbruchs sorgen soll.