Mit einem Marktanteil von weltweit 32 Prozent ist Spotify der größte Streaming-Dienst für Musik. Tencent Music folgt aufgrund seiner Stärke in China mit einigem Abstand – und auf einem Anteil von 15 Prozent kommt. Erst danach kommen Apple und Amazon Music. Allerdings hat das schwedische Unternehmen Schwierigkeiten damit seine Dominanz in finanzielle Gewinne umzuwandeln. Spotify schrieb seit 2013 rote Zahlen, erst das letzte Geschäftsjahr wurde mit einem positiven Ergebnis beendet. Nun scheint der Streaming-Dienst eine Erhöhung der Preise – zumindest für Teile der Welt – vorzubereiten, um nicht wieder in die Verlustzone zu rutschen.
Abo-Gebühren steigen kräftig
Nach Informationen der Financial Times plant Spotify im Juni eine Anhebung der Preise in Europa und Lateinamerika. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bereits in Luxemburg und den Niederlanden, hier fand die Preisanpassung bereits vor kurzem statt.
Abonnenten des Dienstes zahlen künftig allem Anschein nach 6,99 Euro für das kleinste Paket. Das Studenten-Abo kostet also bald einen Euro mehr. Der Preis für das als “Individual” titulierte Streaming-Paket steigt von 10,99 Euro auf 12,99 Euro, der Pärchen-Tarif verteuert sich um drei Euro. Und das Familien-Abo mit bis zu sechs Premium-Konten soll in Zukunft 21,99 Euro kosten. Das entspricht einer Steigerung von nahezu 20 Prozent. Dabei ist die letzte Anhebung der Gebühren für das Musikabonnement noch gar nicht allzu lang her: Im Oktober 2023 wurden die Preise zuletzt um rund 10 Prozent angehoben.
Die Preisanpassungen werden damit begründet, dass der Druck auf das Unternehmen von gleich zwei Seiten wächst. Zum einen fallen die Wachstumsraten mit Blick auf die Gewinnung neuer Nutzer längst nicht mehr so hoch aus wie in der Vergangenheit. Zum anderen fordern die großen Musiklabels mehr Geld.
Early Access? Streaming-Dienstleister auf der Suche nach neuen Möglichkeiten
Darüber hinaus scheint Spotify nach Möglichkeiten zu suchen, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. In den USA erwägt der Streaming-Dienst demnach bereits die Einführung eines weiteren Abo-Pakets, das als “Super Premium” gehandelt wird. Im Vergleich zum klassischen Individual-Paket soll der monatliche Abo-Preis um sechs US-Dollar höher ausfallen. Im Gegenzug soll der Nutzer neue Musik noch vor der offiziellen Veröffentlichung hören können, auch Konzerttickets könnten noch vorm Beginn des eigentlichen Vorverkauf über die Spotify-App angeboten werden.
Mit der Frage, wie sich das Geschäftsmodell noch erweitern lässt, steht Spotify allerdings nicht allein da. Auch Apple, Amazon und YouTube suchen bei ihren Musikangeboten offenbar bereits nach Möglichkeiten zur Vermarktung von einem über dem bisherigen Premium-Abo angesiedelten Angebot.