Mehr Anträge für Wärmepumpen denn je: Die Furcht vor einer Partei ist schuld

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Mit einem Mal scheint es eine regelrechte Kehrtwende hin zur Wärmepumpe zu geben. Nachdem Anträge in den vergangenen Monaten eher stockend gestellt wurden, sollen zuletzt bis zu 8.000 Anträge pro Woche eingegangen sein. Dahinter steckt offenbar die Sorge vor den bevorstehenden Neuwahlen.
Mehr Anträge für Wärmepumpen denn je - Die Furcht vor einer Partei ist schuld
Mehr Anträge für Wärmepumpen denn je - Die Furcht vor einer Partei ist schuldBildquelle: Daikin

Schon seit Wochen wirbt die CDU mit dem Heizungsgesetz als Wahlkampfthema. Immer wieder betont sie dabei, dieses „abschaffen“ oder abschwächen zu wollen. Obwohl viele der Regelungen und ihrer Bestandteile gar nicht mehr zurückgenommen werden können, da die EU-Ebene längst andere Vorgaben vorschreibt. Einen Punkt könnte eine Regierung der CDU allerdings ändern und das ist das derzeit laufende Förderprogramm für Wärmepumpen. Genau das scheinen viele Menschen mit einem möglichen Regierungswechsel zur CDU zu befürchten, weshalb Heizungsbauer von einem regelrechten Run auf die Wärmepumpe berichten. Somit scheint gerade die Bemühung einer Partei, sich gegen das Heizungsgesetz zu stellen, dazu beizutragen, die Wärmewende mit neuem Schwung voranzubringen.

Ansturm auf Wärmepumpen aus Angst vor Ende der Förderung

Der größte Installateur für Heizkörper und Wärmepumpen in Deutschland, Thermondo, äußerte sich gegenüber der Financial Times zu den Entwicklungen. Der Verkauf von Wärmepumpen sei um das Dreifache angestiegen, im Vergleich zum Oktober. In der letzten Novemberwoche gab es augenscheinlich einen Rekord an Neubestellungen, wie das Unternehmen mitteilte. Ähnliches verkünden auch Konkurrenzunternehmen wie Enpal sowie das Bundeswirtschaftsministerium. Eine Sprecherin des von Robert Habeck (Grüne) geführten Ministeriums teilte mit, „Aktuell sehen wir 6.000 bis 8.000 Förderanträge pro Woche eingehen“. Die vorangehenden Monate listeten deutlich weniger Anträge für Wärmepumpen auf. Im gesamten Monat August waren es lediglich 15.000 Anträge, im Juni mit 12.600 sowie 13.800 im Juli noch weniger als im August. Sollte es tatsächlich 6.000 Anträge pro Woche im Dezember gegeben haben, wäre damit ein neuer Rekord erreicht.

Die gestiegene Nachfrage dürfte für die Heizungsbranchen zumindest ein kleines Trostpflaster darstellen. Noch im Oktober hatten sich Heizungsbauer darüber beklagt, dass ihr Absatz in den ersten neun Monaten des Jahres stark zurückgegangen war. Insgesamt stürzte der Verkauf laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) um 48 Prozent auf 548.000 Anlagen ab. Damals rechnete man damit, dass im gesamten Jahr lediglich 740.000 Anlagen verkauft würden. 2023 hingegen waren es noch 1,3 Millionen Wärmepumpe gewesen. Seit dem Ende der Ampel-Koalition und den bevorstehenden Neuwahlen hat sich das Blatt jedoch gewendet. Es wirkt, als würden viele Menschen befürchten, nicht mehr von den günstigen Konditionen des Förderprogramms zu profitieren, wenn eine neue Partei die Chance zur Änderung der aktuellen Lage erhält. Eine Sorge, die keineswegs unbegründet ist, hatte doch Jens Spahn explizit gegenüber der FAZ im Podcast betont: „Wir beenden Habecks Subventionsprogramme“.

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