Mehr Akzeptanz für Windkraft: Diese Maßnahme soll Anwohner überzeugen

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Anwohner zeigen sich gegenüber Windkraftanlagen in ihrer Nachbarschaft häufiger skeptisch. Um die Akzeptanz für den Ausbau der Windkraft zu erhöhen, soll daher nun eine Änderung an einem häufigen Störfaktor für die Bevölkerung erfolgen. Sie greift vorwiegend bei neueren und moderneren Windrädern.
Windräder auf Ebene

Mehr Akzeptanz für Windkraft - Diese Maßnahme soll Anwohner überzeugen

Die Meinungen über Windkraft gehen weit auseinander. Während Gemeindeverwaltungen sie häufig allein durch lukrative Pachtgebühren für die Gemeindekassen befürworten, zeigt sich die Bevölkerung häufig zwiegespalten. Einige Menschen befürworten die Möglichkeit, an günstigeren Strom in der Region zu gelangen. Andere sehen in den Anlagen Störungen des Naturbildes oder die nächste Erhöhung der Netzentgelte für ihren Strom. Ein weiterer Nachteil, der Windräder für Anwohner unattraktiv erscheinen lässt, ist die nächtliche Beleuchtung zur Absicherung des Flugverkehrs.

Nachtkennzeichnung soll bedarfsgerecht bei Windkraft erfolgen

Seit Beginn dieses Jahres müssen alle Windräder, die größer als 100 Meter ausfallen, mit einer sogenannten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung (BNK) ausgerüstet sein. Bisher bleiben die Lichter von Windrädern die komplette Nacht über eingeschaltet und blinken dabei. Eine Sekunde an, eine halbe Sekunde aus, eine Sekunde an, anderthalb Sekunden aus, so sind die aktuellen Lichtintervalle bei Windkraftanlagen in der Nacht. Da Windräder für den Luftverkehr als Hindernisse gelten, müssen sie für Flugobjekte klar zu erkennen sein. Das Dauerblinken der Windparks ist jedoch ein Ärgernis für Menschen, die in der Nähe der Erzeugungsanlagen leben. Die BNK soll an dieser Stelle ansetzen, um das Problem durch störende Lichtquellen zu reduzieren.

Mit dem neuen System ausgestattete Windkraftanlagen bleiben die meiste Zeit nachts ausgeschaltet. Das Blinken beginnt erst, wenn sich ein Flugobjekt nähert, das sich innerhalb eines Radius von sechs Kilometern rund um die Windkraftanlage befindet und dabei zugleich niedriger als 600 Meter fliegt. Die Lichter an den Gondeln oder Türmen schalten sich dabei ein und blinken, bis das Flugzeug den Radius wieder verlässt oder an Höhe gewinnt. Dadurch ist das Blinken des Windparks vergleichsweise kurz und leuchtet nicht über die gesamte Nacht hinweg. Dadurch soll die Akzeptanz der Bewohner für Windkraftanlagen steigen, da weniger Lichtemissionen überflüssig ausgestoßen werden.

Windräder der EnBW werden mit neuem BNK nachgerüstet

Auch die Windräder der EnBW sollen mit der BNK ausgestattet werden. Ein externes Unternehmen stattet dabei Bestandsanlagen aus, während alle zukünftigen Windräder automatisch mit dem System ausgestattet werden. Die Detektionstechnologie ermittelt dabei die Position von Flugobjekten und aktiviert bei Bedarf die angebundenen Leuchtfeuer an den Windrädern. Dafür sind die Windräder mit speziellen Sensoren ausgestattet, die die Transpondersignale aus Luftfahrzeugen empfangen können. Aus Sicherheitsgründen ist dabei jedes BNK-System, das die EnBW einsetzt, mit zwei Empfängermodulen und zwei Antennen ausgestattet. Auch wenn eines dieser Systeme somit ausfällt, funktioniert die zweite Komponente zuverlässig. Laut EnBW genügt es, wenn in einem Windpark eine einzelne Windkraftanlage über das Luftraum-Detektionssystem verfügt, da ein zentraler Transponderempfänger die Signale zum Blinken an die anderen Anlagen mitsenden kann.

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