Wer im Google Play Store oder Apple App Store nach Meditations-Apps sucht, bekommt eine schier nie endende Liste. Eine Anwendung reiht sich an die andere. Fast alle versprechen dabei Entspannung und Stressabbau auf Knopfdruck. Doch kann das funktionieren? Schließlich dürfte die Entspannung höher sein, wenn man nicht ständig auf den Bildschirm seines Smartphones gucken muss, auf dem jede App um deine Aufmerksamkeit buhlt und dich vom Entspannen ablenkt. Die Stiftung Warentest hat zehn Apps für die Android-Smartphones und das iPhone untersucht.
Alle getesteten Anwendungen bieten eine geführte Meditation auf Deutsch. Darunter befinden sich die Apps von Headspace, 7Mind und Petit Bambou. Die Meditations-Apps kosten bei einem Jahr Laufzeit zwischen 3,25 Euro und 12,10 Euro pro Monat. Mithilfe von zwei psychologischen Gutachtern mit Expertise in Entspannungstechniken haben die Tester Konzept, Wirksamkeit, Vielseitigkeit, Handhabung, Datenschutz und allgemeine Geschäftsbedingungen der Apps geprüft.
Meditations-Apps im Test: Nur 2 sind „gut“
Von den zehn getesteten Meditations-Apps verlassen nur zwei mit der Note „gut“ das Testlabor. Headspace (4,85 Euro pro Monat bei einem Jahres-Abo) bietet qualitativ gute, mit wissenschaftlichem Know-how konzipierte Kurse und Übungen, die sich zum Einstieg wie auch für Fortgeschrittene eignen, urteilt die Stiftung Warentest. Diese Anforderungen erfüllt auch die App 7Mind, die 5 Euro im Monat kostet. Zudem bieten beide Meditations-Apps Klangwelten, Musik und Fantasiereisen. Viele Inhalte lassen sich herunterladen und auch offline nutzen. Bei der Datenschutzerklärung weisen sie aber in wesentlichen Punkten Lücken auf.
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Alle anderen Meditations-Apps konnten die Psychologen und Tester der Stiftung Warentest nicht überzeugen. „Oft fehlt ein gutes Konzept oder die Wirksamkeit ist schlecht belegt“, lautet das Ergebnis. Oder aber beides. Die App „BetterMe“ etwa fällt mit der Note „mangelhaft“ durch. Das vernichtende Urteil lautet: „Ein Kraut-und-Rüben-Konzept, keine Wirksamkeitsnachweise, wenige Funktionen, verwirrende Preise, technische Fehler und sowohl AGB als auch Datenschutzerklärung nur auf Englisch.“
Die meisten sind nur „ausreichend“
Besser hingegen ist die Meditations-App „Calm: Meditation und Schlaf“. Sie kommt immerhin auf die Endnote „befriedigend“ (2,7). Zwar bewerten die Testern den „Belegten Nutzen“ mit der Note „sehr gut“ (0,8). Das „Konzept“ und der „Basisschutz persönlicher Daten“ verhageln am Ende aber die Wertung.
- Headspace (Android/iOS): gut
- 7Mind (Android/iOS): gut
- Calm (Android/iOS): befriedigend
- Petit Bambou (Android/iOS): ausreichend
- Insight Timer (Android/iOS): ausreichend
- Die Achtsamkeit App – Meditation für Jeden (Android/iOS): ausreichend
- Meditopia (Android/iOS): ausreichend
- Happify (Android/iOS): ausreichend
- Serenity: Meditation, Achtsamkeit und Entspannung (Android/iOS): ausreichend
- BetterMe (Android/iOS): mangelhaft
Hinsichtlich der Datenschutzerklärung fällt aber nicht nur „Calm“ durch. Wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat, weisen alle Meditations-Apps im Test gravierende Mängel auf. „Anbieter geben etwa nicht an, wie lange die von Nutzern und Nutzerinnen erhobenen Daten gespeichert werden“, lautet das Fazit. „Außerdem informieren manche nicht darüber, an wen sie die Daten gegebenenfalls weitergeben.“
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Fazit
Mit Headspace und 7Mind gibt es also nur zwei Apps, die wirklich das liefern, was sie versprechen. Wer aber ohnehin sein Smartphone pausenlos in der Hand hat, für den sind Meditations-Apps eine weitere Ablenkung. Kurse mit echten Menschen als Lehrer eignen sich hier besser. Ein Tipp haben wir aber noch. Einige Anbieter von Meditations-Apps arbeiten mit gesetzlichen Krankenkassen zusammen. Dazu zählen auch Headspace und 7Mind. Ob AOK, BKK oder Barmer: Krankenkassen übernehmen Kosten für ein ganzes Abo oder zumindest für einige Kurse. Einfach mal bei der eigenen Krankenkasse nachfragen.