Wenn man an den Automobilkonzern Stellantis denkt, hat man schnell im Hinterkopf, dass Marken wie Fiat, Opel, Peugeot oder Citroën ein Teil des Unternehmens sind. Gleiches gilt aber auch für den Ferrari-Konkurrenten Maserati. Und jetzt gibt es von der italienischen Luxus-Sportwagenmarke ein neues E-Auto, das nicht nur optisch, sondern auch technisch zu begeistern weiß: den Maserati GranTurismo Folgore. Es ist der erste vollständig elektrifizierte Pkw überhaupt, den Maserati je entwickelt hat.
Maserati GranTurismo Folgore: E-Sportwagen mit fast 800 PS
Das neue Auto ist fast fünf Meter lang, mit ausgeklappten Spiegeln etwas mehr als zwei Meter breit und – na klar – wie es sich für einen Sportwagen gehört, schön flach. Eine Höhe von gerade einmal knapp 1,36 Metern verspricht der Hersteller, was für einen niedrigen Luftwiderstand sorgt. Drei Elektromotoren sorgen für eine Systemleistung von 560 kW (761 PS) bei einem maximalen Drehmoment von 1.350 Nm.
Die notwendige Energie wird aus einer 92,5 kWh großen Batterie gezogen, deren nutzbarer Energiegehalt bei 83 kWh liegt. Eine Wiederaufladung ist an AC-Ladesäulen mit bis zu 22 kW und an DC-Ladesäulen mit bis zu 50 kW möglich. An Schnellladern (HPC) sind über das 800-Volt-System in der Spitze unter optimalen Bedingungen bis zu 270 kW Ladeleistung möglich.
Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt nach Angaben von Maserati in 2,7 Sekunden. Von 0 auf 200 km/h müssen 8,8 Sekunden vergehen. In dieser Zeit schafft so manches Auto die Beschleunigung auf 100 km/h nicht. Die maximal mögliche Höchstgeschwindigkeit des Allradlers liegt bei 320 km/h. Eine für Maserati typische lange Motorhaube wurde beibehalten, die Dachlinie fällt coupétypisch dynamisch ab. Entwickelt wurde das Auto vollständig in Italien, wobei auch technische Einflüsse aus der Formel E einfließen durften. Denn ab 2023 geht Maserati in der Formel E wieder selbst an den Start.
Ein Blitz mit Dreizack an der Motorhaube
Im Innenraum sind serienmäßig 14 Lautsprecher mit einer Leistung von knapp 900 Watt verbaut. Optional ist es möglich, das Soundsystem auf bis zu 19 Lautsprecher und 3D-Sound mit einer Leistung von 1.195 Watt zu erweitern. Zu einem 12,2 Zoll großen digitalen Armaturenbrett hinter dem Lenkrad gesellt sich ein Infotainment-Display, das es auf eine Abmessung von 12,3 Zoll bringt – ergänzt durch ein drittes Panel (8,8 Zoll). Fahrer haben die Möglichkeit, zwischen vier Fahrmodi zu wählen: maximale Reichweite (Max Range), GT (Standard-Modus), Sport und Corsa für besonders dynamisches Fahren. Dann spielt der Wagen all das aus, wofür er auch aufgrund seines Namens wahrgenommen werden will. Folgore steht im Italienischen für „Blitz“.
Das Gewicht steigt trotz der Verwendung von Leichtbaumaterialien wie Aluminium und Magnesium auf knapp 2,3 Tonnen. Primär liegt das an der recht großen Batterie, die eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern ermöglichen soll. Bei gemäßigter Fahrweise, versteht sich. Wer den Maserati GranTurismo Folgore ausfährt, muss deutlich schneller den Weg zur nächsten Ladesäule suchen. Ein großer Kofferraum fehlt. Ein Volumen von 270 Litern muss reichen.
Was kostet der Maserati GranTurismo Folgore?
Ab wann es den Maserati GranTurismo Folgore zu kaufen geben wird und wie viel er kostet, hat der Hersteller noch nicht verraten. Man kann aber von einem Preis ausgehen, der die 200.000-Euro-Schallmauer reißen wird. Wahrscheinlich erfolgt der Marktstart hierzulande aber erst im Jahr 2023. Dann wird es den neuen GranTurismo übrigens auch mit einem sportlichen Verbrennungsmotor zu kaufen geben.