Mail warnt vor Amazon-Kontozugriff aus den Niederlanden: So verhältst du dich richtig

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Der Black Friday steht bevor und bei Amazon stehen die Angebote schon online. Klar steigt damit auch der Traffic auf der Webseite. Doch was ist, wenn du plötzlich eine E-Mail bekommst, dass sich jemand in dein Konto eingeloggt hat – aus den Niederlanden?
Amazon, Brief, Paket
Amazon-Betrug aufgeflogenBildquelle: Bing IC / Dall E 3

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Amazon und weitere Fälle

Amazon

Es ist eine gemeine Masche, die sich Betrüger haben einfallen lassen. Die Legende: Ein unbekannter Zugriff auf dein Amazon-Konto führt zu einer vorübergehenden Sperrung deines Amazon-Kontos. Für eine weitere Nutzung des Kontos solle man nun in Aktion treten. Der Betreff der vermeintlich von Amazon stammenden Mail lautet: „Wichtige Warnung: Ungewöhnliche Aktivität erkannt“. Die Besonderheiten dieser Mail sind ein plausibler Grund (unbekannter Zugriff am gestrigen Tag), eine persönliche Anrede und die Aufforderung zum Herunterladen einer vermeintlichen Sicherheitssoftware (Download von Schadsoftware kann besonders gefährlich sein).

Dennoch kannst du den Phishing-Versuch an seiner unprofessionellen Aufmachung (simples Logo, Name des Absenders: „AMAZON“), der unseriösen Absendeadresse und der falschen Verlinkung innerhalb der Mail entdecken.

ING

Um die Dienste der Bank weiter nutzen zu können, ist es notwendig sich online auszuweisen, heißt es von Betrügern unter dem Namen der ING. Die E-Mail wird unter folgendem Betreff verschickt: „Sicherheitsupdate für Ihre App von ING“. Die unpersönliche Anrede („Sehr geehrter ING-Kunde“) und die kurze Fristsetzung („22.November“) lassen den Versuch aber auffliegen. Der Rat der Verbraucherschützer: Lass dich vor allem von der kurzen Fristsetzung und der Drohung nicht verunsichern. Ignoriere die Aufforderung und verschiebe solche Phishing-Mails immer unbeantwortet in den Spam-Ordner.

Übrigens, auch eine parallel umhergehende Mail mit der Aufforderung die Telefonnummer zu aktualisieren, um angebliche Kundschaft „im Falle von Sicherheitsfragen“ schnell erreichen zu können, ist ein Fake.

Postbank

Auch die Postbank-Kundschaft wird aufgefordert, das neue Sicherheitsupdate „einzureichen“, um Unterbrechungen der Dienste zu vermeiden. Hier gilt ebenfall, dass die unpersönliche Anrede (“Sehr geehrter Kunde“), unseriöse Absenderadresse, fehlendes Logo und Hinweis zur Dauer des Vorgangs („2 Minuten“) Indizien sind, an denen du das Phishing erkennen kannst. „Eine seriöse Bank würde niemals zur Datenpreisgabe via Link auffordern“, so die Verbraucherschützer.

Spotify

Eine Unterbrechung der Mitgliedschaft aufgrund eines angeblichen Abrechnungsproblems durch fehlende persönliche Daten droht angeblich bei Spotify. Der Betreff lautet: „Important: Verification Required for Your Payment Method“. Die Mail ist vollständig in englischer Sprache verfasst und daher untypisch für eine Ansprache an deutsche Kundschaft. Auch fehlt die persönliche Anrede, die Absendeadresse ist fehlerhaft und die Mail enthält Fehler. Verschiebe sie einfach in den Spam-Ordner.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Amazon
  • Booking.com
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • HypoVereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Strato
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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