Spotify ist der weltweit beliebteste Musik-Streaming-Dienst. Und auch der beste, wie die Stiftung Warentest in einer Untersuchung herausgefunden hat. Mit einem besonders üppigen Funktionsumfang setzt sich Marktführer Spotify klar an die Spitze und bekommt als einziger Streaming-Dienst die Note „sehr gut“. Dennoch hat Spotify gegenüber Amazon Music, Tidal oder Apple Music einen großen Nachteil. So gibt es zwar einen Trick, mit dem du die Audioqualität bei Spotify verbessern kannst. Doch im Gegensatz zu den anderen genannten Musik-Streaming-Diensten bietet Spotify seinen Nutzern keine Musik in Hi-Fi-Qualität an. Doch hört man das überhaupt?
Spotify: Hörst du den Unterschied?
Wer bei Spotify vordergründig Musik hört und seine gesamte Musikbibliothek in der App verwaltet, will seine Lieblingsplatten auch in bester Audioqualität hören. Doch Spotify bietet hier maximal 320 kbit/s. Was Spotify als „sehr hohe“ Audioqualität bezeichnet, liegt aber nur auf dem Niveau einer MP3-Datei. Das ist weit weg von dem, was Tidal, Amazon oder Apple bieten. Hier gibt es eine Audioqualität von bis zu 9.216 kbit/s. Selbst die CD-Qualität ist mit 1.411 kbit/s deutlich höher. Doch genug der Zahlen. HiFi und CD-Qualität hin oder her: Letztlich entscheidet die Hardware und das Ohr darüber, ob man einen Unterschied hört.
→ Genialer Trick: So wird der Klang deiner Kopfhörer deutlich besser
Zum einen nämlich kommt es auf den Bluetooth-Codec an, den die Kopfhörer oder Lautsprecher unterstützen. Apple und andere Hersteller setzten etwa oft auf den Codec AAC. Dieser unterstützt allerdings nur eine Audioqualität von bis zu 24-bit bei 96 kHz und maximal 320 kbit/s. Der Codec aptX HD liefert immerhin schon maximal 576 kbit/s und Sonys LDAC bis zu 990 kbit/s. Wer also Musik bei Tidal und Co. mit Bluetooth-Kopfhörern oder -Lautsprechern hört, wird meist gar nicht in den Genuss der hohen Qualität kommen.
Der Test
Doch es gibt Musikliebhaber, die von sich behaupten, sie seien audiophil und hören den Unterschied. Wir haben mit den kabelgebundenen Studiokopfhörern Beyerdynamic DT 770 Pro und einem vorgeschalteten Kopfhörerverstärker den Test gemacht. Es sind zweifellos nicht die besten Audiogeräte auf dem Markt, aber doch hochwertige Gerätschaften, für die die meisten nicht bereit wären, Geld auszugeben. Das Setting ist also bereit für den Test.
→ Spotify-Trick: So erstellst du den Soundtrack deines Lebens
Mit dem Titel „Ist ihr Audiosystem wirklich bereit für verlustfreien Sound?“ bietet der kostenlose Test von abx.digitalfeed einen Vergleich zwischen Songs mit 320 kbit/s, also Spotify-Qualität und FLAC-Dateien, die etwa 900 kbit/s bieten und als verlustfrei gelten. Das Ergebnis war ernüchternd. Gut die Hälfte aller Abfragen haben wir richtig beantwortet. Also genau so viele, als hätten wir per Zufallsprinzip ausgewählt.
Hören, was andere nicht hören?
Zweifelsfrei gibt es Menschen, die ein besseres Gehör haben, als andere. Doch in den meisten Fällen dürften sich selbst als audiophil bezeichnende Musikhörer den Unterschied zwischen Spotify und Tidal nicht hören. Wie kommt das? In der Psychologie gibt es einen geläufigen Begriff: „Die Kraft der Suggestion“. Wenn man sich Musik in HiFi anhört, erwartet man natürlich auch, dass sie besser klingt als bei Spotify. Doch offenbar spielt der Kopf den Ohren hier einen Streich.