Bosch hat auf der Eurobike sein neues und automatisch schaltendes E-Bike-System gezeigt. Dazu gibt es automatisch ausfahrbare Stützräder am neuen Tarran T1 Pro, einem High-End-Lastenrad mit riesigem Display. DJI, der große Drohnenfertiger aus China, hat derweil seinen Einstieg in die E-Bike-Welt mit dem Avinox-System angekündigt. Das alles kostet nicht nur Geld, sondern macht Fahrräder immer komplizierter, abhängiger von großer Infrastruktur und schwerer reparierbar. Das Gegenteil macht ein anderer Hersteller: Buffalo Bicycles.
Buffalow Utility S2 vorgestellt
Beim jetzt vorgestellten Utility S2 handelt es sich um die zweite Generation eines Fahrrades, das ganz andere Probleme lösen muss, als mitteleuropäische Couchpotatos zum Baggersee zu bringen, ohne dass diese sich anstrengen müssen. Denn die Bikes des Herstellers werden über die Organisation World Bicycle Relief nach Afrika geschickt.
Die Hilfsorganisation stattet im ländlichen Raum Dörfer mit Fahrrädern und vor allem dem Wissen aus, wie diese in Schuss gehalten werden. So will man die Mobilität in den oft unzugänglichen Gegenden erhöhen. Schulwege von 10 bis 15 Kilometer sind dort keine Seltenheit und schrumpfen mit einem Fahrrad auf eine erreich- und überschaubare Größe zusammen. Doch auch beim Transport von Handelsware oder anderer Güter sollen die Drahtesel ihren Dienst dort tun, wo Rucksäcke und Karren versagen.
Ein Trick macht das Buffalo-Bike noch besser
Das neue Fahrrad wurde in Zusammenarbeit mit Giant, SRAM und Trek entwickelt. Damit steckt viel Know-How hinter dem neuen Buffalo Utility S2. Doch das muss ganz andere Bedingungen erfüllen als hierzulande. So sind die Drahtesel vorrangig robust, einfach zu reparieren und belastbar. Dazu müssen sie günstig und vielseitig sein. Das erreicht Bufallo unter anderem mit einem soliden Stahlrahmen, einem Gepäckträger mit 100 Kilo Belastbarkeit und pannensicheren Reifen.
Und es gibt noch einen speziellen Trick beim neuen Utility S2, den man in den Antriebsstrang gebaut hat. Denn es gibt gleich zwei Ritzel am hinteren Freilauf. An der Kurbel befinden sich zwei unterschiedlich große Zahnkränze. Das Ganze ist mittels zweier parallel laufender Ketten verknüpft. Mit einem kurzen zurück pedalieren wird der Gang gewechselt. Damit erreicht man eine Simplizität wie bei einem Single-Speeder, aber zwei Gänge ohne die empfindlichen Kettenspanner und Umwerfer oder die schwer zu reparierenden Nabenschaltungen. So schafft es die Konstruktion, mit einfachen Mitteln eine Gangschaltung auf die Bedürfnisse der harten Umgebung des ländlichen afrikanischen Raums abzustimmen.
Die Fahrräder werden per Spenden produziert und an den Mann oder die Frau gebracht. Dabei genügen beim bisherigen Modell 147 Euro für ein Fahrrad an Spenden, um es zu produzieren und zu liefern. Das zeigt auch, wie günstig ein solides Fahrrad produziert werden kann. Auch wenn man dann keine App-Spielereien oder 300 km Reichweite besitzt.