Wenn es um grundsätzliche Überlegungen beim Format der Notebooks geht, zeigte sich Lenovo bereits des Öfteren experimentierfreudig. Mit dem ThinkBook Plus Twist untermauert der Hersteller auf der CES 2023 in Las Vegas seinen Ruf: Bei dem Convertible wird der Bildschirm nicht durch ein 360° klappbares Scharnier mit dem Notebook-Unterbau verbunden, sondern mit einem kompakten Kugelgelenk befestigt. Wirklich neu ist die Idee nicht, Lenovo setzt auf diesen Mechanismus bereits 2010 beim ThinkPad X201t. Den Deckel mit zwei Displays zu versehen, ist dagegen ein Novum.
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Mit elektronischer Tinte
Anstatt eines klassischen Deckels findet sich hier ein weiterer Bildschirm mit einer Diagonale von 12 Zoll, der auch aus technischer Perspektive ungewöhnlich ist: Es handelt sich um ein farbiges E-Ink-Display. Bisher konnte diese Art von Display lediglich bei E-Book-Readern überzeugen, selbst bei einfachen Tablets störten die trägen Reaktionen. Lenovo verspricht jedoch erhebliche Verbesserungen im Vergleich zur vorangegangenen Generation. Nicht zuletzt dank einer Bildrate von 10 Hz soll eine neue Reaktionsfreude geboten werden. Das Touch-fähige Panel eignet sich auch für Eingaben mit dem digitalen Stift.
OLED mit hoher Auflösung
Dabei handelt es sich bei dem E-Ink-Display eigentlich nur um den Zweitbildschirm, der ein einfaches Erledigen von schlichten Aufgaben quasi nebenbei ermöglichen soll. Für anspruchsvollere Anwendungen steht ein OLED-Panel mit einer Diagonale von 13,3 Zoll sowie einer Auflösung von 2,8K bereit. Es versteht sich ebenso auf Touch-Eingaben und kann dementsprechend auch im Tablet-Modus inklusive des Stifts genutzt werden. Hinsichtlich der Farbdarstellung soll eine 100% Abdeckung des DCI-P3-Farbraums für eine hohe Qualität bürgen.
Trotz zweier Bildschirme kein Übergewicht
Dass es sich beim Lenovo ThinkBook Plus Twist mehr als nur um eine zu Markt getragene Machbarkeitsstudie, zeigt der Blick auf die Außenmaße. Mit 29,7 x 21,9 cm wird eine Fläche in Beschlag genommen, die der Klasse der 13-Zoll-Notebooks entspricht. Gleiches gilt für das Gewicht. Trotz des zweiten Displays ist das Notebook mit 1,35 kg alles andere als ein schwerer Brocken. Lediglich die Bauhöhe trägt mit 1,8 cm bereits etwas dick auf.
Prozessor mit mittlerer Stromsparstufe
Beim Prozessor vertraut Lenovo beim ThinkBook Plus Twist einmal mehr auf Intel. Aus der kommenden 13. Core-Generation greift der Hersteller auf die Chips der U-Serie zurück, die bis zum i7 verbaut werden. Ihre Leistungsaufnahme wird standardmäßig bei 15 W festgelegt, bei Spitzenlasten dürfen sie sich bis zu 55 W genehmigen.
Die Speicherbestückung ist funktional und wenig spektakulär: Beim Arbeitsspeicher ist die maximale Ausbaustufe mit 16 GB erreicht, wobei dieser dem LPDDR5-Format entspricht. Daten werden auf einer SSD gespeichert, die mithilfe des PCIe-4.0-Interfaces angebunden wird und eine Kapazität von bis zu einem Terabyte bereithält.
Für adäquate Laufzeiten abseits der Steckdose setzt Lenovo beim ThinkBook Plus Twist auf einen Akku mit einer Größe von 65 W. Das sollte selbst dann für ordentliche Laufzeiten sorgen, wenn du ausschließlich das energiehungrigere OLED nutzt. Wer sich für die E-Ink-Seite begeistern kann, dürfte die Laufzeiten deutlich verlängern.
Lenovo ThinkBook Twist Plus: Kein Anschlusswunder
Eines gilt wie für so viele kompakte Notebooks: Zwei USB-Anschlüsse im Typ-C-Format müssen beim Lenovo ThinkBook Plus Twist genügen; beide unterstützen den Thunderbolt-4-Standard. Dafür wird für die drahtlose Kommunikation mit weiteren Gerätschaften mit Bluetooth 5.3 der neueste Schrei geboten. Für den Netzzugriff steht WLAN auf Basis der 6E-Spezifikation bereit.
Marktstart: 2. Quartal 2023
Neugierige werden sich jedoch noch gedulden müssen. Die ThinkBooks mit den zwei Displays werden erst im Juni auf den Markt kommen. Hinsichtlich der Preise gibt es bisher nur eine Information: Das Lenovo ThinkBook Plus Twist startet bei knapp 1.700 Euro.