LCD-TVs sind bereits seit Langem ein fester Bestandteil des TV-Marktes. Doch nichts hält bekanntlich ewig. So wie alte Röhrenfernseher und Plasma-TVs als überholt gelten, stehen neuere Displays bereit, um LCDs abzulösen. Stehen LCD-TVs also vor dem Aus? Mit Samsung hat jetzt ein großer Anbieter von LCD-Fernseher den Einkauf von LCD-Panels gestoppt.
LCD-TVs vor dem Aus – Sind LCD-TVs bald nicht mehr erhältlich?
LCD-Fernseher sind bereits seit vielen Jahren erhältlich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Fernsehtechnologie kommt und geht, wenn sie von neueren Alternativen abgelöst wird. Ähnliches blühte bereits den altbekannten Röhrenfernseher und Plasma-TVs, die moderner Bildtechnologie weichen mussten. Nun zeichnen sich erste Hinweise dafür ab, dass die Tage von LCDs gezählt sein könnten. Mit Samsung hat einer der bekanntesten Hersteller auf dem TV-Markt seinen Einkauf von LCD-Panels gestoppt. Das Magazine The ELEC aus Südkorea berichtete, dass Samsung vorerst den Einkauf von LCD-TV-Paneelen einstellte. Vorerst soll dieser Einkaufsstopp bis Ende Juli geplant sein, er könnte sich jedoch ebenso verlängern.
Grund dafür ist die Absatzprognose, die Samsung drastisch gesenkt hat. Samsung hat sein ehemaliges Jahresziel von 45 Millionen ausgelieferten TVs auf 40 Millionen im Jahr 2022 reduziert. Das sind somit rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr, in dem Samsung noch rund 50 Millionen Fernseher versandt hat. Entsprechend passten Analysten ihre Prognosen darüber an, wie viele LCD-Panels Samsung dieses Jahr für seine Fernseher abnehmen wird. Ging man ursprünglich von 53 bis 54 Millionen aus, rechnet man inzwischen mit knapp 44 Millionen.
Dabei ist Samsung keineswegs der einzige Hersteller, der sich mit dem Einkauf von LCD-Panels zurückhält. Aufgrund der geringeren Nachfrage an Fernsehern im europäischen und nordamerikanischen Einzelhandel sollen auch TV-Hersteller wie LG, Sony und TCL ihr jährliches Auslieferungsziel gesenkt haben. Dementsprechend geringer dürfte auch der Einkauf von LCD-Paneelen für diese Unternehmen ausfallen. Das bleibt nicht ohne Folgen für die LCD-Display-Hersteller. Analysten von Omdia schätzen die durchschnittliche Auslastung der Display-Fabriken Anfang Juni auf nur 77 Prozent. Das bedeutet nicht nur einen Rückgang von ungefähr 4,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Es handelt es sich auch um die niedrigste Rate der vergangenen fünf Jahre. Durch die dazu sinkenden Stückpreise für jedes einzelne LCD-Panel drohen Unternehmen wie LG Display dabei sogar ein Verlust. Auch weitere bekannte Displayhersteller wie BOE, CSHOT, HCK, AUO und Innolux sind davon betroffen.
LCD als untergehende Technologie?
Der Trend nach weniger LCD-TVs scheint sich klar in der Branche abzuzeichnen. Es ist jedoch noch zu früh, um die LCD-Bildtechnologie vollständig abzuschreiben. Selbst ein geplanter Umsatz von 40 Millionen Fernseher ist noch immer ein beträchtlicher Anteil am gesamten TV-Markt. LCD-Fernseher bleiben vorrangig im preisgünstigen Fernsehsegment eine beliebte Alternative zu hochwertigeren und damit teureren Fernsehgeräten. Angesichts dieser Entwicklung könnten die Preise für einzelne LCD-Fernseher sogar weiter fallen, da Hersteller um den noch vorhandenen Absatzmarkt konkurrieren. Es könnte sich daher lohnen, die Preisentwicklung für LCD-TVs innerhalb des nächsten Monats besonders im Auge zu behalten. Sollte Samsung sich nach seinem Einkaufstopp im Juli dafür entscheiden, den Kauf von LCD-Panels wieder aufzunehmen, könnte sich das Blatt schnell wenden.