Teure Batterien, Herausforderungen bei der Software, hohe Lohnkosten. Es gibt viele Gründe, die dafür sorgen, dass die Entwicklung eines Elektroautos für weniger als 20.000 Euro unter den momentanen Gegebenheiten schwierig ist. Volkswagen und Renault wollten es trotzdem probieren. Und das gemeinsam. Ende vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die beiden Großkonzerne ihre Expertise gemeinsam in die Waagschale werfen, um ein preiswertes E-Auto zu bauen. Aber daraus wird jetzt doch nichts. Laut eines Berichts des Handelsblatts und nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters hat VW die Kooperationsgespräche platzen lassen.
E-Auto für unter 20.000 Euro – Volkswagen und Renault finden keine Einigung
Obwohl eine Einigung zu dem E-Auto im Einsteigersegment greifbar war, habe sich Volkswagen aus dem Projekt zurückgezogen. Technische Details zu dem Billig-Stromer seien bereits geklärt gewesen, als VW buchstäblich doch noch den Stecker zog. Dem Vernehmen nach aufgrund interner Widerstände. Der Betriebsrat von Volkswagen habe das Zusammenarbeiten mit Renault bei E-Autos in der Preisklasse von unter 20.000 Euro kritisch gesehen. Denn Renault hätte die Führungsrolle übernommen und auch die Produktion in einem Werk in Slowenien leiten sollen. Mit dem Projekt vertraute Personen bestätigten dem Handelsblatt, dass die angedachte Kooperation auch deswegen nicht zustande kommen werde.
Ein Sprecher von Volkswagen verwies auf Anfrage darauf, keine Wasserstandsmeldungen abgeben zu wollen. Es sei noch keine finale Entscheidung zu dem Projekt gefallen und man wolle sich zu gegebener Zeit näher äußern. Auch Renault wollte sich nicht zum aktuellen Stand der Gespräche äußern. Der bisherige Plan sah vor, ein Elektroauto für unter 20.000 Euro im Jahr 2026 auf den Markt zu bringen. Bei Renault wird erwartet, dass ein solches Auto auch ohne einen Partner gebaut werden könnte. Volkswagen hat bisher nur einen Stromer für unter 25.000 Euro in Aussicht gestellt: den VW ID.2.
Volkswagen führt den Markt für Elektroautos wieder an
Wie schwer es der Markt für E-Autos derzeit hat, belegen unter anderem neuen Zahlen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Demnach ist die Nachfrage in Deutschland im April zum ersten Mal im laufenden Jahr wieder zurückgegangen. Volkswagen ist es aber gelungen, den Markt mit den Modellen ID.4 und ID.5 anzuführen. Und auch der VW ID.3 verkauft sich nach einem abermaligen Upgrade wieder besser. Das Tesla Model Y, im bisherigen Jahresverlauf das meistverkaufte E-Auto in Deutschland, erreichte im April mit rund 1.100 Neuzulassungen nur einen sechsten Platz.