Lego erfreut sich einer geradezu unerklärlichen Beliebtheit. Seit 2005 gelang es dem dänischen Spielwarenhersteller, seinen Umsatz beinahe zu verzehnfachen. Dazu trugen neben einem gigantischen Umsatz-Boost während der Corona-Pandemie auch geniale Winkelzüge, wie die Einführung der LEGO-Star-Wars-Videospiele in 2005 und der Streifen „The Lego Movie“ in 2014 maßgeblich bei. Als Folge genießt Lego derzeit bei Klein und Groß absoluten Kultstatus. Und auch die Set-Preise fallen entsprechend aus. Umso erfreulicher ist es, wenn Lego-Sets plötzlich im Rahmen eines Gewinnspiels kostenlos angeboten werden. Leider ist nicht alles Gold, was glänzt.
Diese Lego-Boxen werden richtig teuer
Aktuell werden auf Portalen wie Facebook oder Instagram Lego-Überraschungsboxen beworben. Nach Informationen, die Watchlist Internet vorliegen, würde das dänische Unternehmen Bausets verlosen, um überschüssige Lagerbestände abzubauen. Alles, was Nutzer tun müssten, ist, einen Link anzuklicken, an einer knappen Umfrage teilzunehmen, drei digitale Lego-Boxen zu öffnen und den Hauptgewinn abzustauben. Anschließend werden die Daten des glücklichen Gewinners abgefragt und er muss die Versandkosten in Höhe von 4,95 Euro per Kreditkarte begleichen – fertig.
Wer bereits an dieser Stelle die Stirn runzelt und sich fragt, ob es dabei wirklich mit rechten Dingen zugeht, hat seinerseits absolut Recht. Denn bei den angeblichen Überraschungsboxen handelt es sich schlicht um Betrug. Cyberkriminelle legen auf sozialen Netzwerken ihre Köder aus und kommentieren diese darüber hinaus über gefälschte Accounts – sogar mit Bildern der angeblichen Gratis-Bausets. Auf diese Weise schaffen sie Vertrauen und bringen nichts ahnende Lego-Enthusiasten dazu, nicht nur personenbezogene Daten, sondern auch Banking-Informationen preiszugeben. Wobei die Täter zusätzlich dazu sogar noch an den rund 5 Euro „Versandkosten“ verdienen.
Droht eine reale Gefahr?
Aktuell fokussiert sich die Betrugsmasche eher auf österreichische Lego-Fans, doch dies kann sich erfahrungsgemäß schnell ändern. Daher gilt es auch hierzulande, bei Lego-Überraschungsboxen in den sozialen Medien Vorsicht walten zu lassen und im Zweifel lieber auf ein kostenloses Bauset zu verzichten.
Wer auf die Masche hereinfällt, dem drohen zunächst ungewollte Abbuchungen von seinem Konto. Ferner werden personenbezogene Daten oftmals im Darknet weiterverkauft. Daher gilt es künftig, auf weitere und personalisierte Betrugsmaschen zu achten. Auch empfiehlt es sich, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Dann ist man im Falle von Identitätsdiebstahl besser abgesichert. Wurde das Konto derweil widerrechtlich belastet, empfiehlt es sich, Kontakt mit dem eigenen Kreditinstitut aufzunehmen. Denn der Kundenservice kann dabei unterstützen, das Konto zu sperren und die überwiesenen Beträge gegebenenfalls zurückzuholen.